Frage an Sven Giegold von Sascha K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Beim Gesetzgebungsverfahren in Sachen Waffenrecht sind die Grünen für eine Verschärfung. Allgemein wird dies immer mit der Sicherheit der Bürger begründet.
Heute wurde bekannt, daß allein in Deutschland dieses Jahr ca. 425 Menschen in Seen und Flüssen ertrunken sind.
Europaweit dürfte die Zahl vermutlich mindestens doppelt so hoch sein. Interessant finde ich, daß dies in der Presse als Randnotiz an einem Tag verkündet wird, während bei jedem Toten durch Schusswaffen sofort auf Winnenden (15 Tote) oder Erfurt (16 Tote) verwiesen wird.
Wie Gedenken Sie die hohe Anzahl an Badetoten zukünftig zu verhindern?
Sehr geehrter Herr K.,
dieser Vergleich lädt ein, noch weitere Vergleiche auf ähnlichem Niveau nachzuschieben: z.B. was kann eine Partei gegen die vielen Toten bei Verkehrsunfällen tun? Oder: Wie reagiert man auf die Toten, die tragischerweise im Haus verunglücken?
Die Antworten darauf können problembezogen beantwortet werden: z.B. Badeunfälle lassen sich vermeiden, wenn man Schwimmen gelernt hat, man sich nicht überhitzt ins Wasser stürzt und sich dem Untergrund angemessen verhält. Daher unterstützen wir Grünen auch das Anliegen, mehr Schwimmunterricht anzubieten.
Bei den Schusswaffen lässt sich das “Problem der Sicherheit” am besten meiden, in dem man gefährliche Waffen nicht in den Verkehr bringt. Auch deshalb unterstützen wir Grünen eine Verschärfung des Waffenrechts. Insbesondere halbautomatische Waffen mit größeren Magazinen gehören nicht in den Verkehr - und zwar lange wie kurze Waffen.
Mit freundlichem Gruß
Sven Giegold