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Sven-Christian Kindler
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Frage von Christopher G. •

Wieso wird die THG-Prämie für Elektro-Kleinstfahrzeuge abgeschafft?

Sehr geehrter Herr K.,

ich habe 2022 meinen PKW abgeschafft und mir als Ersatz nur einen 45 km/h-Elektroroller zugelegt und ihn freiwillig angemeldet, um mir damit eine THG-Prämie auszahlen zu lassen. Ich bin im Sommer wie im Winter mit diesem Roller zur Arbeit, zum Einkaufen und auch sonst überall hingefahren. In einem Jahr habe ich knapp 10.000 km zurückgelegt, die ich sonst mit einem Verbrenner gefahren wäre. Anstelle von ca. 750 Liter Benzin habe ich nur knapp 320 kWh an grüner Energie gebraucht (Tarif Solarstrom Plus von Green Planet Energy, ehemals Greenpeace Energy). Sie sehen also: Ich habe massiv Treibhausgase auf Kosten von Komfort eingespart. Durch den geringen Verbrauch (ca. 3,6 kWh/100 km) habe ich auch das Stromnetz weniger belastet als jedes E-Auto.

Halten Sie es nicht auch für fair, zumindest den Menschen, die so ein Fahrzeug als einziges (also nicht NEBEN einem PKW) halten, weiterhin die THG-Prämie zukommen zu lassen?

Freundliche Grüße
Christopher G.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich sehr, dass Sie ganz persönlich zur Energiewende beitragen und erneuerbare Energiequellen nutzen.

Der Markt der THG-Prämien ist noch sehr jung und entwickelt sich laufend weiter.

Ihre THG-Prämienzahlung unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, darunter zum Beispiel regulatorische Verpflichtungen für Unternehmen. Das bedeutet, dass Unternehmen in der Mineralölindustrie, die Quoten unterliegen, verpflichtet sind, die Treibhausgasemissionen, die aus dem Verkauf von Benzin und Dieselkraftstoffen resultieren, jährlich um einen bestimmten Prozentsatz zu reduzieren. Dadurch schwankt der Marktpreis, der wiederum die THG-Prämie beeinflusst. 

Auch der Strommix spielt eine große Rolle bei der Entwicklung der THG-Prämie. Mit erzeugten 260 TWh sind Sonne, Wind & Co. die wichtigsten Energiequellen im deutschen Energiemix 2023. Damit wurde sogar ein neuer Rekord aufgestellt: 2023 wurden in Deutschland insgesamt 260 TWh Ökostrom erzeugt und damit 7,4% mehr als im Vorjahr. Damit stieg der Anteil der Erneuerbare Energien am Strommix auf 59,6% [Vorjahr 49,2%] (vgl. https://strom-report.com/strommix/).

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist das Kernelement des Klimaschutzes. Er muss also weiterhin deutlich beschleunigt werden, doch wir sehen auch: Es tut sich etwas.

Um die Energiewende umzusetzen, können und müssen wir sie selbst gestalten. 

In meiner täglichen Arbeit setze ich mich für die dafür notwendigen Rahmenbedingungen und die rasche Umsetzung wirksamer Maßnahmen ein.

Mit freundlichen Grüßen

Sven-Christian Kindler

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