Frage an Sven-Christian Kindler von Hans E. bezüglich Verkehr
Guten Tag.
Der Autoverkehr im Innenstadtbereich von Hannover bricht immer wieder insbesondere zu Zeiten des Berufsverkehrs zusammen. Unter anderem ist hier die Vorrangschaltung des ÖPNV verantwortlich. Wird die CDU daran etwas verbessern? Zum Vergleich. In Berlin gibt es ebenfalls Vorrangschaltungen. Aber nur dort, wo es auch Sinn macht und der übrige Verkehr nicht unnötig behindert wird. Gibt es zudem Überlegungen den Verkehrsfluss durch andere Maßnahmen zu verbesern. Ich erinnnere an die bevorstehenden Brückensanierungen, die teilweise mit Vollsperrungen verbunden sein werden.
Vielen Dank für eine ehrliche und verbindliche Rückmeldung.
Sehr geehrter Herr E.,
der Innenstadtverkehr in Hannover ist dank des ÖPNV und des Radverkehrs tatsächlich nicht ganz so dramatisch, wie es in anderen Städten der Bundesrepublik ist. Durch den ÖPNV gelingt es, innerhalb von wenigen Sekunden hunderte Menschen über eine Ampel zu bringen, dafür würde der PKW-Verkehr ein Vielfaches der Zeit benötigen. Das lässt sich immer besonders gut an Streiktagen der Üstra beobachten. An diesen Tagen, ohne den Üstra-Verkehr, ist auf den bestreikten Linien auch keine Vorrangschaltung nötig. Trotzdem steht der Verkehr dann auf den Straßen komplett still und die gesamten innerstädtischen Strecken sind „dicht“.
Wir GRÜNE setzen uns auf Bundesebene, im Land Niedersachsen und auch konkret in Hannover, für eine deutliche Verbesserung des ÖPNV ein und wir wollen den Radverkehr weiter stärken, um auch hier mit wenig Platz ein Vielfaches an Menschen von A nach B bewegen zu können. Das lässt sich – wie in Kopenhagen, Amsterdam oder Groningen zu sehen ist – deutlich kostengünstiger erreichen und dazu wird die oftmals hohe Luftverschmutzung in der Innenstadt reduziert.
Ein Beispiel, wie die Pendlerverbindungen verbessert werden sollen, ist das Radschnellwegeprogramm des Landes. Zwischen Hannover und Lehrte wird ein solcher Radschnellweg im kommenden Jahr gebaut werden, nach Garbsen sind bereits Planungen aufgenommen. Ich habe im Rahmen der Haushaltsverhandlungen immer wieder Anträge für mehr Bundesgelder für Radverkehr und Radschnellwege eingebracht. Mit dem letzten Haushalt hat nun endlich der Bund erstmalig Mittel für Radschnellwege bereitgestellt. Das ist ein Erfolg auf den wir aufbauen wollen, denn gute und breite Radwege laden zur Benutzung ein.
Um mehr Menschen in der Region Hannover das Umsteigen auf Bus und Bahn zu erleichtern, wollen wir langfristig Möglichkeiten eines solidarisch finanzierten öffentlichen Nahverkehrs prüfen. Wer in Bus und Bahn einsteigen kann, ohne sich ums Ticket zu sorgen, kann verschiedene Verkehrsmittel flexibel nutzen.
Jeder Mensch, der aufgrund guter Voraussetzungen freiwillig auf die Fahrt mit dem Auto verzichtet trägt letztlich auch dazu bei, dass weniger Stau aufkommt, damit die Menschen, die nicht auf die Fahrt mit dem eigenen Auto verzichten können, besser durch kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Sven-Christian Kindler