Frage an Sven-Christian Kindler von Thorben L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Kindler,
am vergangenen Donnerstag haben Sie an der Talksendung auf ndr.de über das Thema Umwelt teilgenommen.
Ich möchte Ihnen gerne zu Gorleben eine was wäre wenn Frage stellen:
Sie wollen nicht das Gorleben weiter erkundet wird, Sie wollen auch nicht, dass der Atommüll nach Sibirien exportiert wird.
Angenommen Sie könnten sich in beiden Bereichen durchsetzen und am Ende stellt sich raus, dass der am besten geeignete Standort , nach bisheriger Erkundung, in Deutschland Gorleben ist. Sicherer wäre nur noch eine Einlagerung in Sibirien. Was sollte man dann machen?
Werden überhaupt bisher schon andere Standorte erkundet?
Mit freundlichen Grüßen
Thorben Lüdemann
Lieber Herr Lüdemann,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Auf Ihre Frage kann ich entgegnen, dass man aus meiner Sicht bereits jetzt ausschließen kann, dass Gorleben als Endlager für Atommüll geeignet ist. Die geologische Beschaffenheit, die Erfahrungen mit der Asse und auch die Ergebnisse aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss Gorleben bestätigen mich in dieser Einschätzung.
Die damalige Entscheidung für Gorleben als mögliches Endlager war allein politisch motiviert und über 30 Jahre lang wurden unter dem Deckmantel der "Erkundung" illegal Fakten geschaffen.
Wir haben nach langen, harten Verhandlungen dem Standortauswahlgesetz dennoch zugestimmt, weil die Standortauswahl nach wissenschaftlichen Kriterien beschlossen und die bestmögliche Sicherheit geboten werden soll. Damit wurde auch die jahrzehntelange Vorfestlegung auf Gorleben aufgegeben.
Wir sind der Meinung, dass wir für unseren Müll selbst verantwortlich sind und dafür die beste und sichererste Lösung in Deutschland finden müssen. Unseren Müll in Sibirien oder gar in Schwellen- und Entwicklungsländern zu entsorgen, ist für uns keine Option.
Mit freundlichen Grüßen
Sven-Christian Kindler