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Sven Benentreu
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Frage von Carsten M. •

Mit der Drucksache 20/14717 hat die AFD einen Antrag vorgelegt, der die Finanzierung & Existenz von frühkindlicher Aufklärung ablehnt. Wie stehen Sie zum Thema: Sexualpädagogik & sexuelle Bildung?

Wir als Fachberatungsstelle beobachten zunehmend massive Verunsicherung zum Thema sexuelle Bildung – sowohl bei Erziehenden als auch bei pädagogischen und psychosozialen Fachkräften. Meinungen statt Wissen treffen auf Unsicherheit und Scham in Bezug auf Sexualität und die damit verbundenen Themen. Der von der AfD eingebrachte Antrag knüpft an die Narrative der vermeintlichen ‘Frühsexualisierung’ an, die seit Jahren propagiert und in diversen Medien befeuert wird. Dabei werden etablierte Konzepte der BZgA und WHO gezielt in Frage gestellt. Diese Vorgehen führt nicht nur zur Verbreitung von Unwahrheiten, sondern auch zu persönlichen Anfeindungen und Bedrohungen von Kolleg*innen. Dabei ist sexuelle Bildung essenziell, um Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung, ihrem Schutz vor Übergriffen und der Fähigkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen alters- und entwicklungsentsprechend zu begleiten.

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Antwort von
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Sexuelle Bildung ist ein fundamentaler Baustein für Selbstbestimmung, Schutz und persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie ermöglicht:

  1. Körperliche Selbstbestimmung: Kinder lernen, ihre Grenzen zu kennen und zu schützen. Sie entwickeln ein Verständnis für respektvollen Umgang und können Übergriffe frühzeitig erkennen.
  2. Altersgerechte Aufklärung: Konzepte der BZgA und WHO basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und entwicklungspsychologischen Prinzipien. Sie vermitteln Wissen ohne Tabuisierung.
  3. Prävention von Missbrauch: Durch altersentsprechende sexuelle Bildung werden Kinder gestärkt, Gefahren zu erkennen und sich Hilfe zu holen.
  4. Förderung von Gleichberechtigung: Sexuelle Bildung trägt zur Entwicklung von Respekt, Empathie und Verständnis für Vielfalt bei.

Der Antrag der AfD entlarvt sich selbst als wissenschaftsfeindlich und gefährlich. Er bedroht den Schutz und die Entwicklung von Kindern, indem er Wissen und Aufklärung delegitimiert. Sexuelle Bildung ist keine Ideologie, sondern ein Menschenrecht und ein Instrument zur Stärkung junger Menschen.

Was möchten Sie wissen von:
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