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Susanne Kreft
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Frage von Ernest G. •

Was ist Ihre Meinung über Heilpraktiker, Homöopathie und Alternative Medizin? Sind Sie eher für, oder gegen ein Verbot der Homöopathie? Was meinen Sie zum Heilpraktikergesetz?

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Antwort von
dieBasis

Sehr geehrter Herr Goetz,

vielen Dank für die Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist.
Aber welche Frage ist das schon, wenn es um Menschen geht.

Als Ärztin habe ich mich von Beginn meiner ärztlichen Tätigkeit mit Naturheilkunde, Akupunktur und (nur am Rande) mit Homöopathie beschäftigt und sie in meinen Prxisalltag als Behandlungsmethoden integriert. Den Begriff der Alternativen Medizin nutze ich nicht so gerne, sondern sehe sie eher als Komplementäre Medizin.

Komplementär heißt hier in erster Linie "ergänzend" und zweitens bedeutet komplementär auch "in Beziehung". Viele dieser Heilverfahren sind zeitintensiver und bauen eine stärkere Arzt/Therapeuten-Patienten-Beziehung auf. Darin liegt für mich ein großer Vorteil der Komplementärmedizin und eine Schwachstelle der sogenannten Schulmedizin. Letztlich hat JEDE dieser Behandlungsmethoden für mich ihre Berechtigung, evidenzbasiert bezieht ja auch die jahrelangen Erfahrungen der Ärzte und Therapeuten mit ein.

Die Zuwendung und das Gespräch müssen wieder  viel mehr Wert und Würdigung erfahren. Sie sind DIE Grundlage eines Heilprozesses. Und genau diesen Aspekt haben die (meisten) Heilpraktiker und Homöopathen für sich genutzt und deshalb nutzen viele kranke Menschen die Angebote von ihnen.

Es geht also, wie überall, nicht um DIE Heilpraktiker und DIE Homöopathen, weil es immer schwierig (bis nicht möglich) ist, eine Gruppe von Menschen pauschal zu bewerten.
Unsere Medizin, unsere Idee von Heilung und Gesundung braucht eine neue BASIS.
Wollen wir LEBEN oder funktionieren?
Die Werte von Mitgefühl, Respekt, Achtsamkeit, Menschlichkeit müssen wieder mehr integriert werden in unsere "Hochleistungsmedizin". Wir haben sehr gute Therapiemethoden, sowohl in der Schulmedizin, als auch in der Komplementärmedizin. Dabei wurde der MENSCH ein wenig aus den Augen verloren.

Ein Satz begleitet mich von Anfang an:
Der Patient ist wichtiger als seine Krankheit!
Dies ist mein Leitbild, dem ich weiterhin folge, egal ob ich in der Praxis arbeite oder  nun politisch tätig werden möchte.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Ihre Frage beantworten.
Wenn ich weiß, dass die dritthäufigste Todesursache die Medikamente der Schulmedizin sind (Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität: Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen korrumpiert von Peter C. Gøtzsche), dann brauchen wir dringend ein Umdenken in unserer Medizin!