Susanne Herhaus
DIE LINKE
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Frage von Herbert P. •

Frage an Susanne Herhaus von Herbert P. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Herhaus,

der Stadtrat hat sich im März 2009 für die Ansiedlung eines IKEA-Homepark (Einrichtungshaus nebst Fachmarktzentrum) am Standort der Ausstellung Eigenheim & Garten in Wuppertal-Nord ausgesprochen.

Sie haben sich zur Wahl gestellt - ich frage nach:

1)Die Hausausstellung ist ein langjähriger, verlässlicher und weit über W´tals Grenzen hinaus bekannter Geschäftspartner. Sie bekennt sich klar zu ihrem jetzigen Standort, bietet der Stadt dafür den Kauf an und lehnt ein Alternativgrundstück ab.
Wie stellen Sie sich dazu, dass das Kaufangebot trotz der lokalen Finanzmisere umgehend abgelehnt wurde und durch IKEA ein alteingesessener Partner verdrängt werden soll?

2)§ 24a LEPro. Wie wollen Sie die Ansiedlung eines IKEA mit § 24a LEPro in Einklang bringen?
Wie soll ein IKEA am Standort der Hausausstellung Kaufkraft in die Wuppertaler und umliegenden Innenstädte bringen?

3)Argumente für einen IKEA-Homepark am Standort der Hausausstellung sind neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen.
- Wie wird der Weggang der Hausausstellung und damit verbundene Verlust zahlreicher Primär- und Sekundärarbeitsplätze berücksichtigt?
- Wie wird die Verlagerung von Arbeitsplätzen bei einem Umzug vom Tal in einen mögl. IKEA-Homepark am Stadtrand berücksichtigt?
- Was passiert mit daraus resultierenden Leerständen großer Verkaufsflächen im Innenstadtbereich?
- Welche Erfahrungen hat die Landespolitik damit gemacht? (z.B. in Köln/D´dorf)

4)Die Ausstellung steht für 50 mittelständische Unternehmen und für innovative Zukunftstechnologien der Wirtschaft (z.B. Passivhaus ).
Warum wird statt der geplanten Verdrängung der Hausausstellung nicht das Potential an dem seit 35 Jahren entwickelten Standort in Kooperation mit Instituten, Fakultäten und auch ansässigen Unternehmen (z.B. Energieagentur / -beratung, Solarhaus etc.) ausgebaut, um die zukunftsfähige Bauwirtschaft in W-tal nachhaltig zu etablieren?

Ich freue mich auf Ihre Antworten, Herbert Pitsch

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Pitsch,

Die Linke, insbesondere ich als Kreissprecherin und Direktkandidatin im Wahlkreis 33, lehne eine Ansiedlung von einem Ikea-Warenhaus an dieser Stelle ab.

1. Wird die schon sehr belastete Verkehrssituation und damit auch der Wohnwert, der anliegenden Bebauung enorm bis ins unerträgliche ausgeweitet. Nach Schätzungen wird sich das Verkehrsaufkommen um 28% erhöhen.
2. Wie sollen Investoren auf dieses Zeichen unserer Stadtverwaltung reagieren? Da wird ein über 35 Jahre verlässlicher und potenter Investor und Mieter, mit dem Wuppertal weit über seine Grenzen, einen seriösen Werbeträger hat, vorprellt Der alte Investor hat ausgedient? Es lebe der neue Investor?
3. Es muss sich doch, wenn die Firma Ikea, ein großes Interesse am Standort Wuppertal hat, ein Ersatzgrundstück in einem verkehrsgünstigen Industriegebiet finden lassen.

Ich werde dieses Thema mit in die nächste Fraktionssitzung nehmen. Ihnen und Ihrer Familie noch einen schönen Feiertag,

mit den besten Grüßen aus Wuppertal-Cronenberg

Susanne Herhaus