Frage an Susanne Buhl von Martin R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Buhl,
die Pisa-Studie war eine schallende Ohrfeige für die Hamburger Bildungspolitik. Was wird eine SPD-geführte Regierung zukünftig tun, um die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen in Hamburg, auch in Anbetracht gravierender sozialer Unterschiede in verschiedenen Bezirken der Stadt, zu verbessern?
Gruß
Reichelt
Sehr geehrter Herr Reichelt,
sei es die Langzeitarbeitslosigkeit, sei es die Jugendkriminalität, sei es die sozialen Unterschiede immer wieder kommt man auf das Thema Bildung.
Dabei sind gleiche Chancen auf Bildung nicht nur ein Gebot der Fairness und Gerechtigkeit, sondern auch eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit. Nur wenn wir hier wieder Spitze sind, werden wir uns in der globalisierten Welt behaupten können. Momentan aber ist gerade in Deutschland der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsabschluss erschreckend hoch.
Dem werden wir schon mit frühkindlicher Bildung, mit einem Kitaplatz-Anspruch für alle, Vorschule, Sprachkursen, wesentlich kleineren Grundschulklassen und einer Reform des gesamten Schulsystems mit verstärkter individueller Förderung entgegentreten.
Das wird hohe Investitionen erfordern. Aber es wird sich lohnen. Es wird wesentlich günstiger sein, als die lebenslange Alimentierung von Jugendlichen ohne jeden Schulabschluss, von denen es in unserer Stadt jedes Jahr 1700 neue gibt, die Mehrkosten für Polizei und Gefängnisse und der volkswirtschaftliche Schaden aufgrund unserer geringeren Konkurrenzfähigkeit.