Frage an Stephanie Schuhknecht von Kristina W. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Walterham,

ich bin ausdrücklich gegen eine Abwrackprämie, wenn Sie damit eine Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotoren meinen.

Die Bundesregierung muss die Wirtschaft in der Corona-Krise unterstützen und Geld in die Hand nehmen, um die Nachfrage zu stärken.

Aber die Klimakrise hört wegen der Corona-Krise nicht auf. Die Maßnahmen zur Bewältigung der coronabedingten Wirtschaftskrise dürfen auf gar keinen Fall die Klimakrise verschärfen oder deren Bekämpfung auf die lange Bank schieben.

Während die Abwrackprämie nur den Neukauf von Autos fördert, und dadurch den Anreiz bildet, immer mehr Wege mit dem Auto zurückzulegen, unterstützt eine „Mobilitätsprämie für alle“ jede Art der Fortbewegung, auch den Kauf eines E-Lastenfahrrads oder eines Bahnabos. Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn am Ende weniger Autos auf den Straßen unterwegs sind und weniger öffentlichen Raum fürs Parken in Anspruch nehmen. Auch ein zahlengleiches Ersetzen von Verbrennern durch E-Autos wird das Platz- und Stauproblem in den Städten nicht lösen.

Als GRÜNE würde ich mir daher eine „Mobilitätsprämie für alle“ wünschen, die ganz gezielt und ausschließlich für umweltfreundliche Mobilität genutzt werden darf, denn nur damit erzeugt man die gewünschte Sogwirkung. E-Mobilität muss dabei eine Rolle spielen, macht für mich aber eher in ländlichen Gegenden Sinn. In Ballungszentren sollte die Prämie meiner Meinung nach nur für Bus, Bahn und Carsharing einsetzbar sein.

Eine Mobilitätsprämie für alle unterstützt außerdem auch Menschen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben und eben nicht nur solche, die sich ein Auto leisten können.

Deshalb unterstützen ich und die Grünen Bayern grundsätzlich eine „Mobilitätsprämie für alle“, wenn sie zuallererst umweltfreundliche Mobilität fördert.

Herzliche Grüße,

Stephanie Schuhknecht