Frage an Stephan Weil von Simon K. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Weil,
was halten Sie von dem Vorschlag, Bewohner von Gebäuden, in deren Nähe (<500m) eine Windkraftanlage gebaut wird, an dem geldlichen Gewinn dieses Kraftwerks zu beteiligen? Könnte dies zu weniger Widerstand zu solchen wichtigen Infrastrukturmaßnahmen minimieren oder sogar fördern?
Sehr geehrter Herr Klanke,
vielen Dank für Ihre Frage. Für das Gelingen des Klimaschutzes ist die Windenergie entscheidend. Entsprechend können wir auf einen Ausbau der Windkraftanlagen nicht verzichten, wenn wir die gesetzten Klimaschutzziele und das 65-Prozent-Ziel erreichen wollen. Denn letztlich bringt das schönste Elektroauto uns umweltpolitisch nicht weiter, wenn seine Batterie mit Kohlestrom hergestellt und aufgeladen wird.
Um die Akzeptanz für Windenergie vor Ort zu stärken, haben sich die Bundesregierung und die Bundesländer u.a. auf Initiative Niedersachsens darauf geeinigt, dass Kommunen, in denen neue Windräder entstehen, am finanziellen Ertrag der Windenergie beteiligt werden. Im aktuellen Entwurf der EEG-Novelle ist vorgesehen, dass Standortgemeinden für jede neu errichtete Windenergieanlage 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde erhalten sollen. Über die konkrete Verwendung dieser zusätzlichen Einnahmen kann die Kommunen vor Ort eigenständig entscheiden. Außerdem ist vorgesehen, dass den Einwohnern ein sog. „Bürgerstromtarif“ angeboten wird, der insgesamt kostengünstiger sein muss, als der örtliche Grundversorgungstarif. Auf diese Weise werden Anlieger künftig vom weiteren Ausbau der Windenergie unmittelbar profitieren.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Team Weil