Frage an Stephan Weil von Mike S. bezüglich Soziale Sicherung
Der Ausstieg aus der Atomenergie und die überhastete Energiewende führen zu einer massiven Verteuerung des Stroms. Durch die Umlagefinanzierung werden insbesondere kleine Einkommen überdurchschnittlcih belastet. Nach der Energiewende fordern die Grünen jetzt auch noch eine "Agrarwende". Dieses wird dann auch die Lebensmittel verteuern. Das trifft wieder diejenigen, die ohnehin wenig verdienen.
Warum läuft die SPD, die sich ja früher einmal als "Anwalt des kleinen Mannes" verstanden hat, nach der Energiewende nun auch beim Thema Landwirtschaft den Grünen hinterher? Welche Möglichkeiten sieht die SPD gesellschaftliche Ziele wie Atomausstieg oder tierschutzgerechte Landwirtschaft so zu finanizeren, dass die kleinen Einkommen nicht noch stärker belastet werden?
Sehr geehrter Herr Schmidt,
der Strom verteuert sich für Verbraucherinnen und Verbraucher in erster Linie deshalb, weil die Energiewende von der schwarz-gelben Bundesregierung vollkommen schlecht gemanagt wird. Es kann doch nicht sein, dass sich immer mehr Industriebetriebe von der Zahlung der Ökostromabgabe befreien lassen. Und es kann nicht sein, dass diese Regierung den erforderlichen Netzausbau nicht voranbringt. Sonnenstrom kann heute schon zu wettbewerbsfähigen Kosten erzeugt werden. Wenn wir die Offshore-Anlagen endlich anschließen, dann werden wir weiteren, kostengünstigen Strom erzeugen.
Die SPD steht für eine sozialverträgliche und sichere Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Energiewende schultern können, ohne unerträgliche finanzielle Belastungen für einkommensschwache Haushalte. Dafür brauchen wir aber eine abgestimmte nationale Strategie für die Energiewende. Und die wird es nur mit einer SPD geführten Bundesregierung geben.
In der Agrarpolitik haben wir eine dezidiert andere Vorstellung als die Grünen. Wir werden es nicht zulassen, dass sich nur noch Besserverdiener qualitativ hochwertige und gesunde Lebensmittel leisten können. Auch deshalb wollen wir die bisherigen pauschalen Zahlungen an die europäischen Landwirte an konkrete Gegenleistungen koppeln.
Nach Auffassung der SPD sollen Landwirte nur noch dann öffentliches Geld erhalten, wenn sie nachweisbare Leistungen für den Umwelt-, Natur-, Klima- und Tierschutz erbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Weil