Frage an Stephan Weil von Karl-Heinz D. bezüglich Bildung und Erziehung
Der Leistungsdruck auf unsere Kinder nimmt ständig zu.
Während vor ca. 30 Jahren noch ein mittelmäßiger Abschluss ausreichend war, eine gute Chance auf eine gute praktische oder akademische weitere Ausbildung zu bekommen, ist heute meistens ein sehr gutes Abschlusszeugnis erforderlich, um zu einem Assessment-Center zugelassen zu werden, das man mit gutem Ergebnis bestehen muss, um den angestrebten Ausbildungsplatz zu bekommen.
Das gleiche Erlebnis hat man bei der Führerscheinprüfung. Für den Führerschein Klasse 3, den man vor 30 Jahren nach etwa 15 Fahrstunden und relativ einfachen theoretischen Fragebogen bestand, muss man heute die Fahrerlaubnisse A1, B, C1, BE, C1E, M und L mit etwa doppelt so vielen Fahrstunden und sehr komplexen theoretischen Prüfungen machen. Das kostet mehr Zeit und mehr Geld.
Das ist sicher beides auch gut so, denn die Anforderungen in Beruf und Straßenverkehr sind heute wesentlich höher als vor 30 Jahren.
Allerdings wird im allgemein bildendenden Schulwesen ein anderer Weg gegangen. Zur Fahrschulprüfung braucht man doppelt so viel Zeit wie vor 30 Jahren, die Zeit bis zum Abitur wird um 1 Jahr verkürzt, und das obwohl sich das Wissen der Menschheit in weniger als 10 Jahren verdoppelt.
Dadurch beginnt in der Grundschule der Leistungsdruck im 1. Schuljahr. Der Spaß am Leben bleibt auf der Strecke.
Für Kinder die diesem Leistungsdruck nicht standhalten fehlen Förder-Lehrkräfte und die vorhandenen Lehrkräfte arbeiten teilweise mit einem Ausbildungsstand von vor 30 Jahren.
Was wollen Sie tun, um die Ausbildung unserer Kinder zu verbessern?
Wie soll die verbesserte Ausbildung finanziert werden?
Guten Tag Herr Dahlie,
wir verfolgen unsere schulische Bildungspolitik nach dem Leitbild der "Guten Schule. Wir wollen, dass die niedersächsische Schullandschaft bedarfsgerecht und anpassungsfähiger ist, als es jetzt der Fall ist. Jedem Kind soll eine individuelle und soziale Chancengleichheit eröffnet werden, wodurch das Schulsystem durchlässiger wird. Schauen Sie bitte in unser Regierungsprogramm, dort haben wir den Bereich der schulischen Bildung ausführlich beschrieben: spdlink.de/nWNZ
Nach Regierungsübernahme wird die SPD als erstes einen Kassensturz machen, um sich zunächst ein genaues Bild über die tatsächliche finanzielle Lage des Landes zu machen. Die SPD steht zu der Notwendigkeit, den Landeshalt zu konsolidieren und bis 2020 in der Landesverfassung eine Schuldenbremse zu verankern. Allerdings darf der notwendige Schuldenabbau nicht zur Zukunftsbremse werden. An die Stelle des Gießkannenprinzips wird die SPD eine Politik der Prioritäten setzen. Die SPD wird zudem eine Erweiterung der Landeseinnahmen in Betracht ziehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Weil