Frage an Stephan Holowaty von Markus S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Holowaty,
als Ellerauer Bürger sind wir zur anstehenden Landtagswahl in SH aufgerufen. Hierbei interessiert uns neben landespolitischen Themen auf regionaler Ebene vor allem ein lokales Thema, nämlich der geplante Ausbau der AKN zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie kurz darlegen würden, welche Position Sie hierzu im Falle Ihrer Wahl vertreten werden. Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
M. S.
Hallo Herr S.,
ich erinnere mich sehr gut an unser Treffen am 29.6.2016 bei Ihnen in Ellerau.
Die S-Bahn-Verlängerung über Henstedt-Ulzburg nach Kaltenkirchen und nach meinen Vorstellungen über Bad Bramstedt bis Neumünster ist für die FDP und auch für mich ein zentrales Projekt, um den öffentlichen Nahverkehr in der "Nordgate"-Region attraktiver zu machen.
Aus diesem Grund sind die Gemeinden der Nordgate-Region einschließlich Ellerau unisono der Überzeugung, dass der S-Bahn-Ausbau von großer Bedeutung für die Menschen der Region ist. Die AKN mit ihrer Umsteigeproblematik und der nicht ausreichenden Integration in das Hamburger Verkehrsnetz, bietet keine ausreichende Leistung, um für mehr Menschen eine Alternative zum Auto und zum Verkehrsstau zu sein.
Es geht nicht um ein kostenaufwändiges Prestigeprojekt, sondern um einen echten, festgestellten Bedarf. Ich unterscheide hier sehr genau - "Bahn" alleine darf keine "Prestigesache" sein, sondern der Bedarf muss real existieren. Bei dem Kieler Projekt "Stadt-Regionalbahn" zum Beispiel ist das Urteil der anzuschliessenden Gemeinden genau andersherum - hier gibt es den Bedarf nicht, den enormen Kosten steht kein ausreichender Nutzen gegenüber. Entsprechend lehnen wir dieses Bahnprojekt ab.
Der S-Bahn-Ausbau aber schließt den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke in Ellerau mit ein.
Ich sehe, dass dieser zweigleisiger Ausbau dazu führt, dass die Bahn quasi durch die Wohnzimmer der direkten Anwohner der "zweiten Reihe" des Hamburger Weges fahren müsste.
Ich werde mich im Landtag dafür einsetzen, dass zügig mit den betroffenen Anwendern gute und praktikable Lösungen gefunden werden, wie wir sie ja auch bereits im letzten Jahr bei Ihnen diskutiert hatten.
Eine Idee ist ja, die betroffenen Grundstücke / Häuser von den Anwohnern aufzukaufen und gleichzeitig alternative Grundstücke in der Gemeinde Ellerau anzubieten. Die Gemeinde verfügt über geeignete Grundstücke. Dies wäre ein aus meiner Sicht gute Lösung sowohl für die Anwohner der "zweiten Reihe", als auch für die Anwohner der "ersten Reihe" des Hamburger Weges, weil dadurch der Raum für Lärmschutzmassnahmen entstehen würde. Ob auch eine Tieferlegung der S-Bahn und ggf Überdeckelung möglich wäre (und damit ein Verbleib der Anwohner in ihren Häusern) kann ich derzeit technisch nicht beurteilen, ggf ist aber auch das eine Prüfung wert.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Holowaty
FDP-Landtagskandidat Segeberg-West