Steffen Kadow
ÖDP
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Frage von Niko P. •

Hallo Steffen, Ich würde gerne wissen wie deine Position zu PV Freiflächenanlagen Anlagen und dem damit verbundenen Flächenverbrauch ist.

Lieber Steffen,

ich bin aktuell noch unentschlossen ob ich dieses Jahr mein Kreuzchen bei Dir und der ÖDP machen soll. Grundsätzlich stehe ich vielen Positionen der ödp Nahe. Bei deinen Kernthema erneuerbare Energien würde mich wie in obiger Frage geschrieben, deine Position bezüglich den weiteren Ausbau der PV-FFA und den damit verbundenen aktuell enorm zunehmenden Flächenverbrauch interessieren. Hier besteht ja ein Zielkonflikt mit den ökologisch erstrebenswerten Forderungen nach einer extensivierung der Landwirtschaft und mehr Raum für Naturschutz.
Ebenfalls interessieren würde mich dein Standpunkt bezüglich der Teslaansiedlung - die ÖDP Brandenburg hat sich hier ja angagiert und klar positioniert und damit eine vollkommen konträre Position zum populären und auch populistischen Prof. Volker Quaschning.
Ich wünsche einen angenehmen und erfolgreichen Wahlkampf Endspurt!

Antwort von
ÖDP

Hallo Niko, ich grüße dich.

Ich denke wir haben in Berlin eine Menge ungenutzter Dachflächen, die sollte man zunächst nutzen. Man könnte dort in erster Linie PV-Anlagen installieren. Aber auch Solarthermie oder Dachgewächshäuser, die ggf. im besten Falle wieder PV-Zellen integriert haben. Welchen Anteil dann jedwede Umsetzung hat, werden wir sehen. Hauptsache nur, dass wir das endlich massiv anpacken.

Den Flächenfraß hat man im Prinzip nur, wenn die Anlagen direkt auf dem Boden stehen und auch dann ist der Boden nicht versiegelt, sonder mit einer Grasnabe bedeckt. Inzwischen gibt es Methoden PV-Anlagen und Landwirtschaft miteinander zu betreiben. Das nennt sich Agrovoltaik oder Agrivoltaik. Kostet etwas mehr in der Umsetzung, dafür ist der Flächenfras erheblich weniger. Ich bin auch kein Freund von diesm Flächenfraß den wir überall finden.  Bodenversiegelung wo das Auge hinblickt. Das kann nicht der richtige Weg sein. Deswegen setzt sich die ÖDP auch gegen Flächenfraß ein. Wir wollen zum Beispiel, dass Wohnungen zunächst auf Industriebrachen entstehen und nicht auf der "Grünen Wiese".

Das Thema Tesla ist schwierig. Ich finde gut, wie Elon Musk die Elektromobilität vorangetrieben hat. Einen Tesla würde ich mir aus diversen Gründen nicht zulegen. Aber zumindest hat er dazu beigetragen, dass andere Autohersteller in die E-Mobilität eingestiegen sind. Das muss man ihm lassen. Ich denke über das Werk in Grünheide folgendes: -Die Standortwahl ist sehr ungünstig gewählt. Wahrscheinlich wird es in Zukunft erheblich Probleme mit dem Wasserhaushalt in der Region geben. Auch ist der Eingriff in die Natur vor ort enorm. Hier gibts Flächenversiegelung in gigantischem Umfang. Auch die ganze Infrastruktru die dor aus dem Boden gestanzt wird bereitet mir Sorge. Außerdem baut Tesla immer schon vor ettlichen Genehmigungen, als ob die über dem Gesetzt stehen und schaffen somit vollendete Tatsachen. Das widerstrebt mir auch.

Kurz und knapp, ich denke das Werk hätte besser an einem anderen Standort entstehen sollen. Im besten Falle auf einer bereits versiegelten oder kontaminierten Fläche.

Ich denke auch, dass wir den motorisierten Individualverkehr reduzueren sollten, zu Gunsten des ÖPNV und Fahrradverkehrs. Einfach nur den Antrieb aller Autos auszutauschen wird die systemimmanenten Schwachstellen nicht beheben. Das wäre dann nur eine Antriebswende, wir wollen aber eine Verkehrswende. Das gelingt nur mit einer Reduzierung des Autoverkehrs hin zu Alternativen, die dann attraktiv ausgestaltet werden müssen.

Ich hoffe ich konnte dir deine Fragen im ausreichendem Umfang beantworten und wünsche dir eine angenehme Restwoche
Niko.

Mit sonnigem Gruße

Steffen