Sehr geehrte Frau Bung, duch die Änderung des THF-Gesetzes müssen intensiv genutze Sportflächen weichen. Gibt es für die Unterkünfte für geflüchtete Menschen nicht bessere Standorte?
Sehr geehrte Frau S.,
zunächst bedanke ich mich für Ihre Nachricht und entschuldigen Sie bitte meine späte Antwort.
Vorab möchte ich betonen, dass nach wie vor der weit überwiegende Teil der Freifläche des Tempelhofer Feldes bei einer klimagerechten Gesamtgestaltung für Freizeitzwecke, wie Erholung, Sport und Kultur, für die Berlinerinnen und Berliner sowie die Gäste unserer Stadt erhalten bleiben soll. Zudem soll das Feld weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität Berlins leisten. Angesichts der zugespitzten Wohnungsnot seit dem Volksentscheid 2014 bin jedoch auch ich der Meinung, dass es einer neuen Debatte über die Zukunft des Tempelhofer Feldes bedarf.
Vor dem aktuellen Hintergrund des starken Zuzugs geflüchteter Menschen und mangelnder Unterbringungsmöglichkeiten sollen weitere mobile Unterkünfte für Geflüchtete und Einrichtungen für Bildung, Begegnung und Betreuung auf einer vergleichsweise kleinen Fläche von ca. 4.74 Prozent der Fläche des ehemaligen Flughafens Tempelhof aufgestellt werden. Hierzu machen wir auf die Pressemitteilung der Senatskanzlei vom 28. November 2023 aufmerksam: https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1390042.php
Wie bereits im Koalitionsvertrag und am 23.05.2024 auch im Plenum des Abgeordnetenhauses beschlossen, sollen mittels eines internationalen städtebaulichen Ideenwettbewerbs, die Möglichkeiten und Grenzen einer Randbebauung ermittelt werden. Das Ergebnis des Wettbewerbes ist durch die Stadtgesellschaft zu diskutieren und zu bewerten. Um dies zeitnah gewährleisten zu können, muss das Wettbewerbsverfahren schnellstmöglich eingeleitet werden.
Mit der Randbebauung sollen dringend benötigte Wohnquartiere mit breiten sozialen Angeboten für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner und die Stadtgesellschaft geschaffen werden. Der Wohnungsbau soll den Städtischen Wohnungsbaugesellschaften sowie gemeinwohlorientierten Genossenschaften vorbehalten und im Betrieb klimaneutral sein. Wir müssen in unserer Stadt alle Instrumente nutzen, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Bung MdA