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Frage von Georg C. •

Frage an Stefan Zackenfels von Georg C. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Her Zackenfels,

an Himmelfahrt 2006 mussten wir in Kreuzberg 4 Tage lang bedrohliche Sturz- und Tiefflüge über und um den Flughafen Tempelhof herum und deren ohrenbetäubenden Lärm ertragen.

Laut Veranstalter des www.redbullairrace.com handelte es sich bei diesem Flugzeugrennen um "eine Mischung aus Kunstflug, Skislalom und Autorennen", die man gerne im nächten Jahr wiederholen möchte.

Laut Büro der von Ihrer Kollegin Junge-Reyer geleiteten Genehmigungsbehörde für die Flugshow (SenStadt Um Verkehr) habe man dagegen keine rechtliche Handhabe.

Laut Gesetz sind aber Kunstflüge sowohl im Innerstädtischen Bereich als auch über Flughäfen grundsätzlich verboten. Die Grünen behaupten daher, es handele sich um eine Prestigeprojekt des Herrn Wowereit.

Wie ernst zu nehmen sind Ihre Absichten, den Flughafen Tempelhof zu schließen, wenn Ihre Kollegin (der ich hier leider keine Frage stellen kann) dort sogar derart hochgefährliche und lärmintensive Flugshows zulässt?

Georg Classen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Classen,

seien Sie gewiß: es gibt keinen Zweifel an der Haltung der SPD Fraktion, der Senatorin oder meiner Wenigkeit: Tempelhof und Tegel werden geschlossen. BBI "rechnet" sich nur, wenn die beiden anderen geschlossen werden. Wir wären mit dem Klammerbeutel gepudert, Milliarden Investitionen bei BBI zu tätigen und weiter Flugverkehr über das defizitäre Tempelhof und das zu kleine Tegel abzuwickeln.

Das "Red Bull Air-Race", auf das Sie sich beziehen, war eine einmalige eintägige Veranstaltung - mit 600.000 Zuschauern übrigens die größte Sportveranstaltung nach der Fußball-Weltmeisterschaft. Daß das ein "Prestigeprojekt" des Regierenden sei, bezweifle ich. Da dieses "Rennen" jedes Mal an einem anderen Ort stattfindet, wird es sicher nicht mehr so schnell in Deutschland oder gar in Berlin gastieren.

Der Luftraum über Berlin gehört heute zu den am strengsten bewachten. Nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs vor dem Reichstag im vergangenen Jahr wurde der gesamte Luftraum innerhalb des Autobahnrings für Privatflieger gesperrt. Einfluggenehmigungen werden nur noch nach strengsten Prüfungen und Auflagen erteilt. Dieses Air-Race wurde im Vorfeld durch die Landesluftfahrtbehörde sehr kritisch geprüft und erst genehmigt, nachdem die Veranstalter nachweisen konnten, dass die schärfsten Sicherheitsstandards eingehalten wurden. Diese Veranstaltung war übrigens auch unter Deutschlands Piloten umstritten. Ich habe mir sagen lassen, dass die Fliegerzeitschriften voll waren von Leserbriefen, die sich sehr ablehnend mit dem Air-Race auseinandergesetzt haben. Insofern können wir froh sein, daß es nicht zu einer Neuauflage mehr kommen wird.

Mit freundlichem Gruß
Stefan Zackenfels