Frage an Stefan Wiedon von Viktoria H. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Wiedon,
ich möchte gerne wissen was unternommen wird, um den enormen Mangel an Kitaplätzen zu beheben.
Wir sind eine junge Familie, beide berufstätig und stehen nun vor dem unlösbaren Problem, dass wir für unseren 3 Jährigen Sohn KEINEN Kindergartenplatz im gesamten Süden Düsseldorfs bekommen haben.
Der momentan bestehende Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder ab 3 Jahren liest sich nur auf dem Papier schön.
Was nützt uns ein Kitaplatz in Angermund, wenn wir in Hamm leben?
Aber damit wäre der Rechtsanspruch vom Tisch.
Wir und viele andere Eltern sind wütend und verzweifelt zugleich.
Mir ist es ein Rätsel wie man im Wahlkampf darüber sprechen kann Kitaplätze für alle kostenfrei anzubieten. Ein kostenpflichtiger Kitaplatz wäre mir lieber als gar keiner.
Zur Zeit kann nicht einmal der Rechtsanspruch für 3-jährige Kinder erfüllt werden.
Warum tut Düsseldorf nichts für seine Zukunft, die Kinder?
"Wir machen Schulden für unsere Zukunft - die Kinder!"
Das wäre mal ein Wahlspruch.
Mit freundlichen Grüßen
Viktoria Honegger
Sehr geehrte Frau Honegger.
Zunächst vielen Dank für Frage. Ihren Unmut kann ich gut nachvollziehen, denn mit einem Kita-Platz in Garath oder Angermund ist ihnen sicher geholfen. Ich möchte dennoch am Anfang sagen, dass Düsseldorf in den letzten 10 Jahren gerade für die Kinder viel getan hat. Ob Kinderspielplätze, Sportstätten, Schulsanierung, überall wurde viel Geld investiert. Dadurch ist Düsseldorf noch attraktiver geworden. Als eine der ganz wenigen Städte wachsen wir. Dadurch verschärft sich natürlich die Situation im Bereich U3-Betreuung und Kita-Plätze. Bei der U3-Betreuung erfüllt Düsseldorf schon heute die gesetzliche Vorgabe von 30% ab dem 1.8.2013 und dennoch ist die Nachfrage weit über dem Angebot. Im Kita-Bereich sind wohnungsnahe Plätze ganz schwer zu bekommen. Ich gehöre in meiner Partei zu denen, die ganz früh einen massiven Ausbau an Betreuungsplätzen gefordert haben, weil ich es gerade im großstädtischen Umfeld für eine gesellschaftliche Notwendigkeit halte. Ich bin froh, dass dies heute keine Grundsatzfrage mehr ist, sondern "nur" noch eine Frage der Umsetzung, also wie schnell geht der Ausbau voran. Ich finde die Beitragsfreiheit im Kita-Bereich schon eine wichtige familienpolitische Botschaft und auch richtig. Und auch die Schuldenfreiheit ist aus Sicht der Kinder richtig, denn nach meiner Auffassung sind Schulden Zukunftsdiebstahl. Wozu eine solche Politik führt, sieht man in vielen benachbarten Städten, die keinerlei Gestaltungsspielraum mehr besitzen. Natürlich haben sie Recht, was nützt ihnen persönlich die Beitragsfreiheit, wenn sie keinen wohnortnahen Platz bekommen. Dieser für sie unbefriedigenden Situation würde ich mich gerne noch mal annehmen. Wenn sie damit einverstanden wären, würde ich das Jugendamt um Erläuterung des Sachverhaltes bitten. Ich kann ihnen natürlich nichts versprechen, aber mich bemühen, eine bessere Lösung zu finden. Es würde mich freuen, wenn sie mich unter 0177/7411430 kontaktieren könnten. Für ein persönliches Gespräch stehe ich gerne zur Verfügung. Diesen persönlichen Kontakt habe ich mit allen Anfragen in den letzten 2 Jahren gepflegt. Es wäre schön, auch mit ihnen das Gespräch führen zu können,
mit freundlichen Grüßen
Stefan Wiedon