Welche Maßnahmen unternehmen die Bündnis/GRÜNEN in Berlin um den Ausbau von Photovoltaik bei Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften voranzutreiben?
Sehr geehrter Herr Taschner,
in Berlin haben wir ja neben einer Vielzahl mittlerer und größerer Wohnungsgenossenschaften auch kommunale Wohnungsgesellschaften, wie bspw. die HOWOGE. Letztere verfügt über eine Vielzahl von Immobilien die sich für die Erschließung von Photovoltaik eignen könnten. Sicherlich wären auch Mieter*innen-Stromprojekte eine Möglichkeit der Realisierung. Welche Maßnahmen betreiben Sie und Ihre Fraktion, dieses Thema in Berlin voranzutreiben? Zum Hintergrund: Von der WGLi hatte ich einmal gehört, dass es vor allem an bürokratischen Hürden scheitern würde und von der HOWOGE habe ich zu dem Thema noch nie etwas gehört, obwohl die Berliner Stadtwerke ja kommunale Förderung von PV-Anlagen auf Crowd-Invest-Basis immer wieder angehen.
Mit freundlichen Grüßen
Kai G.
Hallo Herr G.,
vielen Dank für Ihre Mail. Die Dächer Berlins bieten in der Tat ein großes Potential erneuerbaren Strom in Berlin zu produzieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt bis 2035 mindestens 25% des Berliner Stroms auf diese Weise vor Ort zu produzieren. Die von Ihnen angesprochenen Mieterstromprojekte bieten dabei eine hervorragende Möglichkeit sich vor steigenden Stromkosten als auch von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu lösen. Mit den Berliner Stadtwerken haben wir zudem einen starken Partner an unserer Seite der in diesem Bereich führend in Deutschland ist. Mit der Mieterstromplattform haben sie zudem einen Basis geschaffen um mit Wohnungsunternehmen wie z.B. HOWOGE noch schneller voranzukommen. Das trägt auch Früchte: 2020 wurden vier Megawatt Photovoltaik-Leistung installiert. Auf die Berliner Stadtwerke entfallen 40 Prozent der gesamten in Berlin installierten Photovoltaik-Leistung.
Aber auch als Politik sind wir tätig geworden. Mit dem Solargesetz haben wir 2021 die Solarpflicht bei Neubauten sowie im Bestand eingeführt. Im Energiewendegesetz haben wir uns verpflichtet alle öffentlichen Gebäude wo immer die möglich ist bis 2024 mit Solaranlagen auszustatten. Mit dem Solarzentrum haben wir zudem eine Anlaufstelle geschaffen. Hier können sich alle Berliner*innen kostenfrei beraten lassen.
In dem noch zu beschließneden Haushalt bauen wir dieses Angebot weiter aus, wir stärken das Stadtwerk und legen vielfältige Förderprogramme zu Solarenergie auf um noch mehr Sonne von Berlins Dächer ernten zu können.
Beste Grüße
Stefan Taschner