Frage an Stefan Politze von Andreas B. bezüglich Soziale Sicherung
Hallo Herr Politze,
seit Jahren beobachte ich die Entwicklung in Ricklingen sehr intensiv und muss auch leider feststellen, dass sich die Situation am Schünemannplatz als immer unerträglicher darstellt.
Ich frage mich, was sich ein Politiker dabei denkt, wenn er am Schünemannplatz bis zu hundert Alkohol- und Drogenabhängige sieht, die dort jeden Tag bis über die Schmerzgrenze Alkohol und Drogen konsumieren.
An manche Zustände in Hannover hat man sich in Hannover ja schon langsam gewöhnt, aber so ein Platz in der Ortstteilmitte, an dem jeden Tag Kinder und Jugendliche vorbei kommen und zum größten Hohn befindet sich der Platz noch direkt neben einem Kinderspielplatz. Was ist das für ein Bild, was sind das für Zustände für unsere Gesellschaft? Kinder spielen praktisch Seite an Seite mit Drogenabhängigen und Alkoholikern auf dem Spielplatz. Was wird diesen Kindern für ein Bild von unserer Gesellschaft vermittelt?
Wenn ich hier Besuch bekomme, was ich meinen Freunden allerdings immer seltener zumute, dann reiben die sich verwundert und erschrocken die Augen.
Ich würde gerne mal wissen, was sie dazu sagen, wie sie darüber denken. Ich kenne hier keinen Menschen, der auch nur den Ansatz des Verständnisses dafür aufbringen würde. Sie offensichtlich schon.
Ich bedanke mich vorab für ihre Antwort. MfG
Sehr geehrter Herr Burns,
herzlichen Dank für Ihre Mitteilung zur Situation am Schünemannplatz.
Ich möchte Ihre Anfrage wie folgt beantworten: Auch ich beobachte die Situation am Schünemannplatz sehr intensiv und habe im Rahmen meiner Ratsarbeit das Thema immer begleitet. Uns ist es von städtischer Seite gelungen in Zusammenarbeit mit dem Karl-Lemmermann-Haus eine Betreuung vor Ort aufzubauen.
Sicherlich ist es nicht Ihr Wunsch, dass die Menschen mit einer Drogenproblematik vor Ort sind. Da aber in unmittelbarer Nähe des Platzes die Ausgabe von Methadon erfolgt, ist der Aufenthalt der erkrankten Personen unvermeidlich.
Aus politischer Sicht scheint es mir sinnvoller, mit einer Betreuung durch die professionellen Mitarbeiter des Karl-Lemmermann-Hauses zu arbeiten, als eine "Vertreibung" und damit Verlagerung des Personenkreises vorzunehmen.
Gerade weil ein Kinderspielplatz unmittelbar angrenzt haben wir aus städtischer Sicht immer ein Auge auf die Situation vor Ort und werden die professionelle Arbeit fortsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Politze