Frage an Stefan Lahne von Harry E. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Lahne,
sicher haben Sie die Diskussion über den Bau von Windkraftanlagen in unserer Region mitverfolgt.
Dazu habe ich folgende Fragen:
1. Welchen Mindestabstand zur Wohnbebauung halten Sie für angemessen?
2. Halten Sie es für richtig, dass die Rhön beim Bau von Windkraftanlagen trotz deutlich besserer Windhöffigkeit zu Lasten des Grabfelds verschont wird?
3. Würden Sie den Bau von 200 m hohen Windkraftanlagen in einer Entfernung von 800 m zu Ihrem Wohnhaus befürworten?
Hallo Herr Eckardt,
gerne beantworte ich ihre Fragen.
Zu 2. fällt etwas länger aus, da doch umfangreicher und für mich der Bürger ( in Nähe wohnend und betroffener ) in solchen Sachen ein unbedingtes Mitspracherecht haben sollte!
zu 1. Wir Piraten in Rhön Grabfeld befürworten einen Mindestabstand von 10 x Nabenhöhe. Das sind z.b. bei ges. 199 m Windradhöhe ( inkl. Rotorblatt) ca. 1400 Meter. Zu berücksichtigen wäre noch evtl.in welcher (Himmels-)Richtung
das Windrad zum betroffenen Wohngebiet steht. Interessant wg. Schatten usw.
zu 2. Die Rhön ist ein von der UNESCO als Biosphärenreservat http://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4renreservat anerkanntes Naturschutzgebiet. Kern- und Pflegezonen der Biosphärenreservate sind entsprechend ihrer Entwicklungsziele vollständig von der Windenergienutzung freizuhalten.
Eignungsgebiete für Windkraftanlagen sind unter strengen Auflagen
nur die Entwicklungszonen.
In Entwicklungszonen - soweit sie nicht durch rechtlichen Schutz von einer Windenergienutzung ausgeschlossen sind - ist die Windkraftnutzung bei Einhaltung hoher Standards möglich.
Unter Auflagen bin ich persönlich für eine nachhaltige Nutzung der
Windenergie in geeigneten Gebieten der Rhön.
Wobei Kommunalen bzw. regionalen Betreibern oder kleineren
Bürgerwindparks (bürgerschaftlich organisierte Betreibermodelle) der Vorzug gegeben wird, um die regionale Wertschöpfung zu steigern.
Projekte zum Ausbau erneuerbarer Energieträger werden mit einer hohen Planungs- und Prüfqualität durchgeführt. Ihre Transparenz unter enger und frühzeitiger Beteiligung der vor Ort lebenden Bürgerinnen und Bürger sowie von Biosphärenreservatsverwaltung und Kuratorium/Beirat ist gewährleistet. Die Projekte werden von der Mehrheit der ortsansässigen Bevölkerung befürwortet.
zu 3. Und somit am einfachsten zu beantworten...... NIEMALS !
Mit freundliche Grüßen
Stefan Lahne