Frage an Stefan Köster von Nadine M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Was wollen Sie gegen die Jugendarbeitslosigkeit machen?
Sehr geehrte Frau Müller,
Sie sprechen ein großes Problem in Mecklenburg und Pommern an. Vielen Dank für ihre Frage.
In der Frage der Ausbildung klafft in dieser Gesellschaft eine immer größere Lücke. Da sind auf der einen Seite die Unternehmen, die oftmals zurecht auf die mangelnde Ausbildungsfähigkeit der jungen Menschen hinweisen und auf der anderen Seite viele junge Menschen, die selbst trotz guter und sehr guter Schulbildung keine Zukunft in unserer Heimat finden und sehen. Wir haben es im großen Maße nicht mit grundsätzlich fehlenden Ausbildungsplätzen zu tun, sondern mit einer Ausbildungsunwilligkeit bei den Unternehmen und den Auszubildenden.
Hier muß die Politik endlich begreifen, daß die Unternehmen junge Menschen nur dann ausbilden, wenn sie für sich als Unternehmen eine gesicherte Zukunft sehen und zusätzlich
- und dieses ist sehr wichtig! - die Auszubildenden mit der gewissen Ernsthaftigkeit die Ausbildung angehen. Hier hat die Bildungspolitik, aber vor allem auch die Gesellschafts- und Sozialpolitik der letzten Jahrzehnte gänzlich versagt. Die sogenannte Null-Bock-Generation, die mittlerweile in dritter Generation bei uns Einzug hält, hat zu einem vollkommenen Werteverfall geführt. Die Politik muß in erster Linie nun das Vertrauen der Betriebe zurückgewinnen und den jungen Menschen die Gewißheit vermitteln, daß jeder Einzelne für die Gemeinschaft wichtig ist. Ein Unternehmen kann, sofern die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen, dennoch nur dann erfolgreich tätig sein, wenn die Arbeitnehmer sich mit ihrem Unternehmen identifizieren.. Das Gleiche gilt natürlich auch für das Volk und den Staat. Diese können nur zukunftsfähig sein, wenn wir uns alle in unserer Heimat und unserem Volk wiedererkennen.
Gerne beantworte ich Ihre Anfrage noch ausführlicher.
Mit den besten Grüßen
Stefan Köster