Frage an Stefan Klein von Dirk H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Klein,

Sie als Landtagsabgeordneter sind bestimmt auch um Salzgitter bemüht.
Gestern gab es eine Mahnwache an Schacht Konrad, wo ich Sie leider vermisst
habe.

1. Haben Sie an der Veranstaltung nicht teilgenommen, weil Stefan Rossmann der Veranstalter war?

Hallo Herr Heselschwerdt,
vielen Dank für Ihre Frage. Da Sie ja auch in der Kommunalpolitik tätig waren, wissen Sie, dass ich mich seit vielen Jahren politisch gegen ein Endlager Schacht Konrad positioniere und in und mit meiner Partei dagegen kämpfe. Daher nehme ich unter anderem seit Jahren an Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad und an unterschiedlichsten Protestveranstaltungen teil. Auch meine Ratsfraktion hat vor nicht allzu langer Zeit in der Räumen der AG eine Fraktionssitzung durchgeführt, um die Ablehnung meiner Fraktion deutlich zu machen. Bei der Mahnwache war ich aus privaten Gründen verhindert.

2. Sind Sie nicht der Meinung das es um die Sache gehen sollte und nicht nur um den blanken Wahlkampf?

Genau so sehe ich es! Es muss um die Sache gehen, hier, aber auch bei vielen anderen Themen. Nun wundert es mich schon ein wenig, dass die Partei von Herrn Rossmann im Monat der Landtagswahl eine Mahnwache, und meines Wissens nach ihre erste Mahnwache in dieser Form, durchführt. Hier kann man schon, und da gebe ich Ihnen absolut recht, auf den Gedanken kommen, dass es dabei gezielt um eine Wahlkampfaktion handelt. Das wird dadurch bestärkt, dass ich weder den genannten Ratskollegen und auch die Partei bisher bei einer anderen Kundgebung gegen Schacht Konrad oder beim Jubiläum der AG Schacht Konrad (vor etwa einem halben Jahr) gesehen habe. Bewerten müssen das die Wähler. Mir ist aber jeder recht, der sich, gemeinsam mit mir, gegen ein Endlager Konrad einsetzt. Wenn Herr Rossmann das tut, dann ziehen wir hier an einem Strang.

3. Mir ist bewusst das man so gut wie nichts mehr an Schacht Konrad ändern kann, aber geben Sie so schnell auf?

Das sehe ich anders. Eine politische Ablehnung von Schacht Konrad ist weiterhin möglich und, für mich, auch absolut sinnvoll. Die Planfeststellung lässt viele Fragen offen, die Transportprobleme wurden gerade erst dokumentiert, die städtische Entwicklung wird nachhaltig verhindert und die Endlagerung unter einem so großen derart dicht besiedelten Gebiet, mit den Wertverlusten der Anwohner, ist nicht nachzuvollziehen. Es wird zuerst darum gehen, und dafür setze ich mich ein, die Prüfung der Rückholbarkeit bei der Lagerung durchzusetzen - eine nicht rückholbare Lagerung ist für mich obsolet (und bei wärmeentwickelnden Abfällen scheinbar mittlerweile weitgehend Konsens).

Mit freundlichen Grüßen aus Bleckenstedt
Dirk Heselschwerdt