Frage an Stefan Haug von Reinhard K. bezüglich Verkehr
Die Grünen sind gegen den Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen. Weshalb eigentlich??? Verkehrs- und wirtschaftspolitisch wäre das doch eigentlich sinnvoll und notwendig.
MfG
Reinhard Kirschner
Sehr geehrter Herr Kirschner!
Nicht nur wir Grüne sondern knapp zwei Drittel aller Niederbayern sind gegen den geplanten Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen,wie jüngst eine Untersuchung des Umweltministeriums erbrachte. Auch die klare Mehrheit aller in ganz Bayern Befragten sprach sich gegen den Ausbau aus.
Was sollte dieser auch bringen?
Auf der Donau werden Massengüter transportiert,das Transport- Volumen in diesem Sektor sinkt seit Jahren.Die dafür verwendeten Schiffe mit Tiefgang haben das Problem mit Niedrigwasserständen in trockenen Sommern. Nur in solchen und nur für diese Art der Transporte würde ein Ausbau überhaupt etwas bringen.
Die zweite Art des Massengüter-Transports wird über Container- Frachschiffe erledigt,weltweit mit steigendem Transportanteil auch auf Binnengewässern.
Dummerweise ist der Rhein-Main-Donau-Kanal wegen zu geringer Höhe der Brückendurchlässe für solche Schiffe aber ungeeignet.
Und schlussendlich liegen die meisten Tage,an denen die Donau- Schiff-Fahrt ruht,nicht etwa im Sommer sondern im Winter,wenn wegen Eisgang oder Vollvereisung des träge fliessenden Rhein- Main-Donau-Kanals garnichts mehr geht.
Was die propagierte durchgängige Schiffahrt auf der Donau vom Rhein bis ans Schwarze Meer nach dem beabsichtigten Ausbau des letzten freifliessenden Abschnitts in Bayern angeht,wird diese auch flussabwärts durch weitere Stellen mit z.T.noch weniger Tiefgang nicht erreicht.
Kurzfristig hätten also ein paar grosse,europaweit agierende Firmen ihre Freude am Projekt und natürlich würde auch die standortnahe Bauwirtschaft am Rande von den Arbeiten profitieren. Danach kommt das grosse Nichts! Da kann auch die im Walde pfeifende Hafen- und Transport-Lobby noch so sehr Zuwächse herbeireden -morgen werden diese Personen zugeben müssen,dass ein höheres Transportaufkommen auf der Donau aus den oben genannten Gründen NICHT erzielbar gewesen ist.
Nur leider ist dann ein artenreicher und lebendiger Fluss zur Gänze gebändigt worden-und wie sagt da Sepp Daxenberger:
"Was man liebt,das betoniert man nicht !"
Ich hoffe,ich konnte Sie überzeugen und Sie werden bei der Bundestagswahl einer Partei die Stimme geben,die gegen den Ausbau der Donau in Bayern ist. Bei uns Grünen können Sie da sicher sein!