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Stefan Giebel
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Frage von HP F. •

Lieber Herr Giebel, Wie stehen Sie zur Auszahlung eines so genannten Klimageldes? Danke

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Klimageld: Eine gerechte Entlastung für alle – aber nur mit sozialer Perspektive!

Die Auszahlung eines Klimageldes ist eine dringend notwendige Maßnahme, um die Belastungen durch steigende CO₂-Preise auszugleichen. Die Linke unterstützt die Idee eines Klimageldes grundsätzlich, fordert aber, dass es sozial gerecht und unbürokratisch umgesetzt wird. Denn die Klimakrise trifft nicht alle gleich: Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen leiden besonders unter steigenden Energiepreisen und teuren Lebenshaltungskosten. Wer wenig hat, darf nicht zusätzlich belastet werden – Klimaschutz darf kein Luxus für Wohlhabende sein.

Warum braucht es ein Klimageld?

Die Bundesregierung hat die CO₂-Bepreisung eingeführt, um klimaschädliches Verhalten zu verteuern. Doch das bedeutet vor allem höhere Kosten für Heizen, Strom und Mobilität. Diese Kosten treffen Menschen mit geringen Einkommen überproportional hart, weil sie einen viel größeren Anteil ihres Einkommens für Grundbedürfnisse aufwenden müssen. Besonders in ländlichen Regionen, wo viele auf das Auto angewiesen sind, führen hohe Spritpreise zu realen Existenzängsten.

Ein Klimageld kann diese Mehrbelastung ausgleichen, indem es die Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung direkt an die Bürgerinnen und Bürger zurückgibt. So würde Klimaschutz nicht zu zusätzlicher sozialer Ungerechtigkeit führen. Allerdings reicht eine Pauschalauszahlung allein nicht aus – es braucht eine sozial gerechte Staffelung.

Wie stellt sich Die Linke ein gerechtes Klimageld vor?

1. Soziale Staffelung:
Statt eines einheitlichen Betrags für alle sollte das Klimageld so gestaltet sein, dass Menschen mit geringen und mittleren Einkommen stärker profitieren. Wer wenig verdient oder auf Sozialleistungen angewiesen ist, soll mehr erhalten als wohlhabende Haushalte, die steigende Energiekosten leichter verkraften können.

2. Unbürokratische Auszahlung:
Das Geld muss direkt und unkompliziert auf das Konto der Menschen fließen – ähnlich wie Kindergeld oder die Rente. Die Bundesregierung hat bereits ein zentrales Bürgerkonto angekündigt, über das eine solche Auszahlung erfolgen könnte. Hier muss es schnell eine Umsetzung geben, denn Ankündigungen allein helfen den Menschen nicht.

3. Finanzierung durch gerechte Besteuerung:
Die Linke fordert, dass große Konzerne und Superreiche stärker zur Finanzierung des Klimaschutzes beitragen. Während normale Haushalte die steigenden Energiepreise direkt spüren, profitieren große Unternehmen oft von Ausnahmeregelungen und Steuervergünstigungen. Ein solidarisches Klimageld müsste daher auch durch eine gerechtere Besteuerung finanziert werden – zum Beispiel durch eine Übergewinnsteuer für Konzerne, die von der Energiekrise profitiert haben.

4. Kombination mit weiteren Entlastungen:
Das Klimageld allein reicht nicht aus. Die Linke fordert weitere Maßnahmen, um die Menschen zu entlasten:

  • Ein Preisdeckel für Strom und Gas, damit Grundversorgung bezahlbar bleibt.
  • Ein 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn, um eine echte Alternative zum Auto zu schaffen.
  • Ein Mietendeckel, damit steigende Energiekosten nicht zu zusätzlichen Mietsteigerungen führen.
  • Mehr Investitionen in erneuerbare Energien, damit Energie langfristig günstiger und nachhaltiger wird.

Kritik an der bisherigen Politik der Ampel-Koalition

Die Ampel-Regierung hat ein Klimageld zwar versprochen, doch bisher gibt es keine konkrete Umsetzung. Immer wieder wird das Thema verschoben oder von bürokratischen Problemen überlagert. Gleichzeitig steigen die CO₂-Preise weiter – und die Menschen zahlen drauf. Das ist sozial ungerecht. Die Linke fordert eine sofortige Einführung des Klimageldes, ohne komplizierte Antragsverfahren oder monatelange Verzögerungen.

Außerdem lehnen wir es ab, dass die Kosten des Klimaschutzes allein den Menschen aufgebürdet werden. Während Konzerne Milliarden verdienen, wird von normalen Haushalten erwartet, dass sie mehr für Energie, Sprit und Heizen zahlen. Das ist der falsche Weg.

Fazit: Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören zusammen!

Ein Klimageld kann eine sinnvolle Entlastung sein – aber nur, wenn es sozial gerecht gestaltet wird. Die Linke fordert eine schnelle, unbürokratische und sozial gestaffelte Auszahlung, damit vor allem die Menschen profitieren, die es am meisten brauchen. Gleichzeitig muss die Politik endlich dafür sorgen, dass Klimaschutz nicht auf dem Rücken der sozial Schwächeren ausgetragen wird. Wir brauchen eine konsequente sozial-ökologische Wende, die alle Menschen mitnimmt und niemanden zurücklässt.