Frage an Stefan Bernhard Eck von Lisa F. bezüglich Europapolitik und Europäische Union
Sehr geehrter Herr Eck,
in welcher Rolle sieht die Tierschutzpartei die Europäische Gemeinschaft in Zukunft? Diese Frage stelle ich insbesondere im Hinblick auf ihre historische Verantwortung als Kolonialmacht, aber auch im Verhältnis zu Russland.
In ihrem Wahlprogramm schreiben sie, dass die EU nicht zu militarisieren ist. Demnach wäre die Alternative ja die NATO und demnach keine enge Anbindung an Russland möglich. Oder sehen sie zur Aufrüstung der EU und zur NATO noch einen dritten Weg?
Mit freundlichen Grüssen
Lisa Fischer
Sehr geehrte Frau Fischer,
zu Ihren Fragen:
Die EU wird zukünftig eine immer größere Rolle innerhalb der Staatengemeinschaft der Welt einnehmen. Diese Rolle wird nicht militärischer, sondern wirtschaftlicher Natur sein. Die internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen sind ohnehin so weit fortgeschritten, dass militärische Auseinandersetzungen zwischen den großen Staaten dieser Erde der Vergangenheit angehören.
Die EU sollte sich unserer Meinung nach noch mehr als bisher als gleichberechtigter Partner und als eine ausgleichende Kraft zwischen den Machtblöcken Russland, China und USA verstehen. Ein starkes Europa kann das notwendige Gegengewicht zu Russland, China und den USA sein.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass uns die EU die längste Friedensperiode in Europa geschenkt hat. Deshalb ist eine Integration - auf lange Sicht - auch von Russland anzustreben. Eine engere Anbindung an Russland ist unserer Meinung nach auch mit der gleichzeitig existierenden NATO-Mitgliedschaft aller EU-Staaten möglich.
Wir lehnen jegliche Art von Aufrüstung ab – sowohl innerhalb der EU, als auch innerhalb der NATO. Ein eigenständiges Militärbündnis der 27 Mitgliedsstaaten der EU würde dem Weltfrieden nicht sonderlich dienen, sondern nur Kosten verursachen.
Die NATO ist ein Überbleibsel des „kalten Krieges“; es wäre wünschenswert, wenn sich daraus eines Tages ein Instrument der Vereinigten Nationen entwickeln würde. Frieden schaffen mit weniger Waffen!
Aus historischer Verantwortung als Kolonialmacht sollte sich die EU als integrative Kraft auch auf dem afrikanischen Kontinent stärker positionieren.
Ich hoffe, dass ich damit Ihre Fragen hinreichend beantwortet habe.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Bernhard Eck