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Frage von Gerhard R. •

Frage an Sonja Steffen von Gerhard R. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Steffen,

unter
www.dw-world.de/dw/article/0,,5230528,00.html - Im Cache - Ähnlich
berichtete die Deutsche Welle über einen Schulunterricht mit der Bundeswehr.

Die Botschaft des Soldaten: "Soldat sein macht Spaß und bringt einen weiter". Er wies zwar auf die Gefährlichkeit des Auslandseinsatzes hin, verglich aber diesen mit einer vom Reisebüro organisierten größeren Reise.

Aus dem Artikel: "Er will über die Möglichkeiten der Bundeswehr informieren, aber die Schüler nicht abschrecken".
Dazu der Schulleiter: "Man verdrängt die schlechte Seite der Bundeswehr".

Wurden hier die Schüler einseitig beeinflusst?

Falls ja: Haben Sie Verständnis dafür, daß Eltern vor dem Hintergrund des Afghanistankrieges einen Unterricht dieser Art ablehnen?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reth,

eine gute Frage, die Sie da stellen. Ja, wir sollten vorsichtig sein mit möglicher Kriegsverherrlichung vor unseren Kindern. Insofern ist es gut, ein Auge darauf zu haben, wenn Mitglieder der Bundeswehr in den Schulunterricht einbezogen werden.

Andererseits denke ich, dass es durchaus möglich sein darf, jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten in der Bundeswehr vorzustellen. Wenn man berücksichtigt, dass die Bundeswehr auch eine der größten Ausbildungseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland ist.

Da der Besuch von Bundeswehrmitgliedern an Schulen allerdings nicht gesetzlich geregelt ist, sind es die Schulleiter, welche die Jugendoffiziere in den Unterricht einladen. Deshalb sollten Eltern sich zuerst an die Direktoren der betreffenden Schulen wenden und sich über entsprechende Vorhaben informieren.

Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht ohne Vorbereitung und kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Bundeswehr an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Schließlich sollten die Schulen dafür sorgen, dass auch Zivildienstberater die Klassen besuchen.

Letztendlich haben wir als Bundespolitiker in diesen Angelegenheiten aufgrund des föderalen Prinzips nicht das Sagen. Hier ist also die Länderpolitik gefragt und insbesondere auch die Aufmerksamkeit der Elternschaft.

Mit freundlichen Grüßen
Sonja Steffen