Wie soll Ihrer Meinung nach politisch mit digitalen Lootboxen umgegangen werden?

Wir sind der Auffassung, dass ein dringender Bedarf an der Regulierung von Lootboxen besteht. Denn es handelt sich dabei um Angebote, die, selbst wenn sie nicht formal dem Glücksspiel zuzuordnen sein sollten, oft direkt darauf zielen, entsprechendes Suchtverhalten von Menschen finanziell auszunutzen. Dementsprechend sehen wir das Ganze nicht nur als Frage des Jugendschutzes, auch wenn auf diesen Bereich natürlich besonderes Augenmerk gelegt werden sollte. Es muss zumindest Beschränkungen für besonders problematische Ausgestaltungen und volle Transparenz über Gewinnchancen im Sinne des Verbraucherschutzes geben. Seit Mai 2021 ist eine Reform des Jugendschutzgesetzes in Kraft, die auch sogenannte „Interaktionsrisiken“ wie Lootboxen in die Bewertung von Spielen miteinbezieht. Allerdings hat dies erst vor Kurzem tatsächlich Eingang in die Kennzeichnungspraxis gefunden und es bleibt abzuwarten, inwieweit dies tatsächlich dazu beiträgt, problematische Spielmechanismen zu begrenzen.