Wie stehen Sie zu dem Gesetzesvorschlag der Initiative "Hamburg Werbefrei", die Hälfte der Hamburger Werbeflächen für kulturelle, politische, sportliche und ähnliche Veranstaltungen zu nutzen?
Sehr geehrter Herr Horn,
Werbemonitore dominieren immer mehr den Stadtraum. Es stellt sich die Frage, wem wir diesen öffentlichen Raum in Hamburg geben wollen. Die Volksinitiative „Hamburg Werbefrei“ möchte mit ihrem "Werberegulierungsgesetz"* Werbung im öffentlichen Raum begrenzen. Dazu gehört die Priorisierung von Veranstaltungshinweisen und nichtkommerziellen Informationen. Als Cafebetreiber, der der Kulturszene sicher nahe steht, wie stehen Sie zu dem Vorschlag, zukünftig die Hälfte der Hamburger Werbeflächen für kulturelle, politische, sportliche und ähnliche Veranstaltungen zu nutzen?

Moin! Ich finde die Initiative "Hamburg Werbefrei" unterstützenswert. Die Bereitstellung von z.B. Litfaßsäulen für ihren ursprünglichen Zweck der Kulturwerbung kann meiner Meinung nach den u.a. in unserem Programm genannten, dringend benötigten Dialog fördern, der in und durch eine lebendige lokale Kulturszene stattfindet. Dieser ist notwendig um allen gesellschaftliche Gruppen Teilhabe zu ermöglichen und ihre jeweiligen Themen einzubeziehen. Abgesehen davon bin ich dafür, dass öffentliche Flächen der Allgemeinheit zur Verfügung stehen sollten und nicht rein kommerziellen Interessen. So würde ich mir wünschen, dass Werbeanlagen durch z.B. Trinkwasserspender, öffentliche Toiletten, oder ähnliche gemeinwohlorientierte Anlagen ersetzt werden. Das würde unser Hamburg noch lebenswerter machen. Aus persönlichem Hintergrund unterstütze ich grundsätzlich Maßnahmen und Initiativen zur Förderung und zum Erhalt von Kulturzentren, Club- und Kneipenkultur, kleinere Spielstätten, sowie Sport- und Kreativwirtschaft, da ich fest davon überzeugt bin, dass diese Bereiche einen großen Teil zu unserem sozialen Zusammenhalt beitragen.