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Sören Bartol
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Frage von Christa O. •

Frage an Sören Bartol von Christa O. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Bartol,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe dennoch einige Fragen zu dem Thema.
Ich stelle seit geraumer Zeit fest, wie eine Lücke zwischen der Realität und der Wahrnehmung von Politikern bezüglich des Islam besteht, dem Islam immer mehr Spielraum eingeräumt wird, immer mehr Moscheen GEGEN den Willen der Mehrheit der Anwohner gebaut werden, im islamischen "Wort zum Freitag" behauptet wird, der Islam sei barmherzig, in Wirklichkeit gilt diese Barmherzigkeit nicht uns "Ungläubigen (Koran 48:2). Wohingegen der wahre Islam, so wie er von dessen Anhängern außerhalb des Westens offen und innerhalb des Westens anders dargestellt wird (Taqiyya), so diametral dazu steht.
Der BerlinerTagesspiegel:„Man solle bloß nicht von verrückten Einzelgängern reden, dafür habe es zu viele ähnliche Fälle gegeben". Die Leiche des getöteten Deutschen wies übrigens 156 (!) Messerstiche auf.
Es gilt: "Tötet die Ungläubigen" und "Kämpft bis aller Glaube auf Allah gerichtet ist". (Koran 9:29)
Ehemalige Moslems, die zum Christentum konvertierten, erleben Allahs „Barmherzigkeit" als Todesangst.
Islam-Förderung hier, Christen-Morde dort.
Der Großteil der weltweiten Konflikte steht im Zusammenhang mit islamischen Staaten (Dschihad). Der Krieg des Westens gegen den "Terror". Gegen den Terror? Wer verbreitet denn den Terror, es sind Moslems. In der Schariah wird das Steinigen, Hände und Köpfe abhacken gefordert und praktiziert. Im Internet sind Infos für jedermann zugänglich, wenn auch Medien und Politiker sich in politisch korrekter Zurückhaltung üben.
In England wird jetzt Lehrkräften und Schülern nahe gelegt, den Blick zu senken, wenn sie Moslems gegenüberstehen, damit diese sich nicht provoziert fühlen.
Meine Frage: Wann wird es bei uns soweit sein?
Warum zeigen vorwiegend Migranten aus allen anderen Ländern Bereitschaft sich zu integrieren und die Werte unseres Grundgesetzes anzuerkennen?

Mit freundlichen Grüßen
Christa Ober

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Ober,

leider ist das Verhältnis zwischen westlichen und islamisch geprägten Gesellschaften auf beiden Seiten häufig von Vorurteilen bestimmt. Diese führen dazu, dass Islam und Islamismus gleichgesetzt werden. Nicht der Islam, sondern der Islamismus als Ideologie, die darauf zielt, Staat und Gesellschaft nach den Vorschriften des Islam einzurichten - verbunden mit der Ablehnung von Demokratie und Menschenrechten als „westlich“ und damit „unislamisch“ - ist gefährlich. Die Konflikte und Kriege weltweit haben vielfältige soziale, ethnische, wirtschaftliche Ursachen; sie allein eindimensional mit einer Bedrohung durch islamisch geprägte Länder zu erklären, bildet nicht die Wirklichkeit ab und hilft auch nicht, die Ursachen der Konflikte zu verstehen und zu beseitigen.

Gerne möchte ich aus einer Rede von Außenminister Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Verleihung des Toleranzpreises der Ev. Akadmie Tutzing an Aga Khan zitieren: "Zu viele falsche Wahrnehmungen und Vorurteile bestehen auf beiden Seiten. Zu viele Stereotypen bestimmen das Denken. Diese Unkenntnis wurde und wird von Demagogen und Extremisten missbraucht. Missbraucht zum Beispiel dazu, verletzte religiöse Gefühle umzuwandeln in Hass und Gewalt gegen Andersgläubige oder Andersdenkende. Auch in Europa gibt es Vorurteile – auch wir müssen mehr über Muslime und die islamische Welt lernen. Auch wir müssen verhindern, dass durch Unkenntnis Entfremdung entsteht oder gar befestigt wird!

Dabei zeigt uns doch die Geschichte, dass Orient und Okzident seit über tausend Jahren verbunden sind. Immer gab es einen intensiven Austausch auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet. Das Abendland verdankt so manche technischen Erfindung und Entdeckung den Arabern: das Dezimalsystem, den Kompass oder den Magnetismus. Sie alle kennen die Erkenntnisse der arabischen Wissenschaft, von denen wir im Westen enorm profitiert haben.

Es muss uns gelingen, den Menschen diese Verbindung – die soviel Nutzen für beide Seiten gebracht hat – wieder näher zu bringen und stärker zu vermitteln.

Wir brauchen mehr Menschen, die sich mutig und entschlossen für Toleranz innerhalb der eigenen Gesellschaften und Religionen sowie gegenüber anderen einsetzen. Ich fürchte, es sind noch zu wenige auf beiden Seiten, die Brücken bauen und sich für Pluralismus und Toleranz einsetzen.

Wir brauchen einen offenen, konstruktiven Dialog und Kooperation.

Aber ein Dialog mit der islamisch geprägten Welt kann nur glaubhaft sein, wenn er kritisch wie selbstkritisch von beiden Seiten geführt wird.

Und wir brauchen ihn übrigens nicht nur wegen des Verhältnisses Europas zur arabischen Welt! Nein, auch wegen der Veränderungsprozesse in unseren europäischen Gesellschaften selbst!

Denn Muslime gehören heute selbstverständlich zum gesellschaftlichen Mosaik in Europa. In Deutschland leben über 3,5 Millionen Muslime. Und so wie es gilt, Verständigungsprozesse zwischen Völkern mit unterschiedlicher kultureller Prägung und Religion zu fördern, so wichtig ist es, auch innerhalb unserer Gesellschaft Toleranz und Verständnis zwischen Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund zu schaffen."

Mit freundlichen Grüßen
Sören Bartol

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