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Sönke Rix
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Frage von Karl-Heinz S. •

Frage an Sönke Rix von Karl-Heinz S. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Rix,

ich bin 61 Jahre alt und Frührentner. Ich habe mein leben lang gearbeitet, zuerst als Hilfskraft auf dem Bau, später als Techniker in einer Maschinenbaufirma. Trotzdem erhalte ich jetzt eine Rente die kaum zum Leben reicht und muss vom Grundsicherungsamt zusätzliches Geld beziehen. Ich finde das unwürdig.

Wenn ich mir meine drei Kinder anschaue, die alle eine gute Ausbildung haben und arbeiten, wird mir Angst und Bange. Sie sollen bis 67 (oder schlimmer) arbeiten und zusätzlich privat vorsorgen. Zwei meiner Kinder haben Familien gegründet und haben schlicht keine Mittel, um private Altersvorsorge zu betreiben.

Warum wurde die gesetzliche Rentenversicherung so sehr zerstört?

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Sehr geehrter Herr Seiler,

die gesetzliche Rentenversicherung wurde nicht zerstört, sondern leidet unter gesellschaftlichen Entwicklungen: Immer mehr Rentnern stehen immer weniger Beitragszahler gegenüber. Gleichzeitig steigt die durchschnittliche Lebenserwartung und damit die Dauer der Rentenbezüge. Darauf muss die Politik reagieren, z.B. mit der Rente mit 67, die die SPD 2010 während der Großen Koalition mit beschlossen hat. Inzwischen wissen wir, dass auch hier – wie meistens - der Teufel im Detail steckt: Nicht alle Menschen können in ihrem Beruf bis 67 arbeiten, insbesondere bei körperlich schwerer Arbeit ist dies der Fall. Unser Rentenkonzept sieht vor, dass jeder, der 45 Jahre ununterbrochen in der gesetzlichen Rente versichert war, ab dem 63. Lebensjahr abschlagsfrei in Rente gehen kann.

Außerdem planen wir die Solidarrente: Wer 30 Beitragsjahre bzw. 40 Versicherungsjahre in die Rentenkasse eingezahlt hat und trotzdem nicht mehr als Grundsicherung bekäme, dessen Rente wird auf mindestens 850 Euro aufgestockt.

Natürlich sind 850 Euro nicht viel Geld. Dennoch ist dieser Betrag höher als die Grundsicherung heute (686 Euro - inklusive Kosten der Unterkunft). 16.527 Menschen in Schleswig-Holstein sind wie Sie auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Einem Großteil dieser Betroffenen können wir durch die Solidarrente ein besseres Auskommen ermöglichen.

Wir wollen außerdem die Erwerbsarmut bekämpfen. Denn nur wer Arbeit und ein ordentliches Einkommen hat, kann später eine auskömmliche Rente erhalten. Deshalb fordern wir u.a. die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns.

Mit freundlichen Grüßen
Sönke Rix

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