Frage an Sönke Rix von Simon R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Abend sehr geehrter Herr Rix,
Sie waren am Freitag den 12.6 bei uns in der Isarnho Schule zu Besuch, dabei stellte ich eine Frage zum Parteiprogramm der SPD, das meiner Meinung nach eine Ausbildungsgarantien für über 20-Jährige ohne Schulabschluss behinhaltete, Sie verneinten dies.
Bei der Überprüfung kam ich zu dem Schluss, dass ich mich nicht geirrt hatte und diese Forderung laut http://www.tagesschau.de/inland/spdwahlprogramm104.html wirklich in ihrem Parteiprogramm steht.
Daher erneuere ich meine Frage: Wie können Sie diese Ausbildungsgarantien für über 20-Jährige ohne Schulabschluss gegenüber jüngeren Ausbildungsplatzlosen mit Schulabschluss rechtfertigen?
Oder irrt am Ende das ARD?
Mit der Bitte um Aufklärung,
Simon Renders.
Sehr geehrter Herr Renders,
Sie hatten Recht. Ein nochmaliger Blick in unser Wahlprogramm offenbart folgenden Passus:
"Die Berufsausbildung ist nach wie vor die wichtigste Grundlage für den Berufseinstieg. (.) Wir werden vor diesem Hintergrund den Ausbildungspakt weiterentwickeln und streben an, die Ausbildungsplatz-Verpflichtungen der Wirtschaft weiter zu erhöhen. Wir sorgen für Ausbildungsplätze auch für die geringer qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber. Wir helfen mit dem Ausbildungsplatzbonus auch denen, die schon länger vergeblich eine Lehrstelle suchen. Den Betriebsräten wollen wir ein Mitbestimmungsrecht verschaffen, um in ihrem Betrieb mehr Ausbildungsplätze durchzusetzen. Wir wollen eine Berufsausbildungsgarantie für alle, die älter als 20 Jahre sind und weder Berufsabschluss noch Abitur haben. Sie sollen eine Chance in außerbetrieblichen Ausbildungsangeboten bekommen und sich dort in Berufen mit Arbeitskräftebedarf qualifizieren können. Außerdem werden wir jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ohne Ausbildung ermöglichen, möglichst ohne Einkommensverlust in ihrem Betrieb eine Ausbildung nachzuholen. Wir wollen den Übergang von Schule in das Arbeitsleben neu ordnen und aus Warteschleifen übersichtliche Wege von der Schule zur Ausbildung machen."
Sie sehen an diesem Beispiel, dass die Meldung der Tagesschau unser Programm so verkürzt, dass der Komplex "Ausbildungsplätze" einen falschen Zungenschlag erhält.
Die SPD plant nicht, über 20-Jährige bei der Ausbildungssuche zu bevorzugen. Wir wollen alles versuchen, damit jugendliche Schulabsolventen einen Ausbildungsplatz erhalten. Es ist aber auch unsere Pflicht, uns um die zu kümmern, die keinen Schulabschluss und auch keinen Ausbildungsplatz haben. Sie sollen außerbetrieblich qualifiziert werden und nehmen daher niemandem eine Lehrstelle in einem Betrieb weg. Insofern wäre es auch falsch die einen gegen die anderen auszuspielen.
Mit besten Grüßen