Simone Ketterl
BSW
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Frage von Irene F. •

Wie stehen Sie zu den großen HGÜ-Stromleitungen, wie z.B. Südostlink

Hier im Naturpark Fichtelgebirge ist man durch den geplanten Stromtrassenbau direkt betroffen. Auf ca. 5 km Länge und 40 m Breite soll hier in unserer Region bei Marktredwitz ein zusammenhängender Wald beim naturgeschützten Ruhberg für den Südostlink durchschnitten werden . Ca. 15.000 Bäume müssen gerodet werden. Die Region Ruhberg ist mit 71.103 m² Rodung (entspricht ca. 11 Fußballfeldern!) und 64.735 m² Kahlhiebfläche betroffen.

Die Bewohner des kleinen Ortes Glashütte beziehen ihr Trinkwasser aus eigenen Quellen, eine Anbindung an die städtische Trinkwasserversorgung besteht nicht. Im Abstand von 70m plant man hier die Erdverkabelung.

Grundwasserabsenkungen im Bereich oberhalb der Quellen sind für 3 Wochen geplant, Beim Biotop Vogelherd oberhalb Brand und beim Fluss Kösseine für jeweils 6 Wochen.

Sprengungen wegen des harten Basalt sind am geschützten Ruhberg geplant.

Antwort von
BSW

Liebe Frau F.

vielen Dank für Ihre Frage. Grundsätzlich bekennen wir uns zu einer nachhaltigen Energiewende, die den Umstieg auf erneuerbare Energien und ressourcenschonende Technologien in den Mittelpunkt stellt. Allerdings darf dies nicht auf Kosten von Natur, Umwelt und den berechtigten Interessen der betroffenen Regionen gehen. Projekte wie der Südostlink müssen in einem umfassenden, transparenten und partizipativen Prozess geplant werden – in dem die ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen gründlich geprüft werden.

Insbesondere im Naturpark Fichtelgebirge, wo über einen längeren Streckenabschnitt bei Marktredwitz erhebliche Eingriffe in geschützte Naturgebiete vorgesehen sind, stehen gravierende Auswirkungen im Raum: Etwa 15.000 Bäume sollen gerodet werden, es sind Rodungs- und Kahlhiebflächen in Größenordnungen von mehreren Fußballfeldern geplant, und auch Trinkwasserquellen sowie empfindliche Biotope könnten in Mitleidenschaft gezogen werden. In diesem Kontext ist es unabdingbar, alternative Routen und technische Lösungen zu evaluieren, die den Eingriff in die Natur minimieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die notwendige Infrastruktur für die Energiewende nicht zu Lasten der Lebensqualität und der Umwelt geht. Ein ausgewogener Kompromiss zwischen der Sicherstellung einer modernen Energieversorgung und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen muss gefunden werden – zum Wohle aller Beteiligten.

Mit besten Grüßen

Simone Ketterl