Hallo Frau Borchardt warum finden sie es sinnvoll drogenkonsumenten mit dem strafrecht zu bestrafen und nicht einfach therapieangebote anzubieten? Im gefängnis nehmen menschen ja weiter drogen
Was soll das verbot bringen? Wenn ich eine substanz verbiete heißt das ja wie man sieht nicht das sie nicht existiert und das strafrecht hilft den süchtigen nicht es schaden ihnen. Eine therapie hilft bei sucht aber kein strafrecht. Wenn man wegen drogen in den knast geht verliert man job und wohnung was zu problemen führt und im knast nehmen diese menschen weiter drogen also wie hilft das verbot? Ich sehe nur das dieses strafrecht neue probleme schafft und keine löst weil man dann arbeitslos, obdachlos und drogensüchtig wieder raus kommt
Vielen Dank für Ihre Frage. Als CDU/CSU-Abgeordnete sehe ich das Thema Drogenkonsum und Drogenpolitik aus einer klaren konservativen Perspektive.
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Drogenkonsum nicht nur eine individuelle Entscheidung ist, sondern auch weitreichende gesellschaftliche Folgen hat. Der Einsatz von Strafrecht ist notwendig, um den gesellschaftlichen Konsens über die Gefährlichkeit und Unzulässigkeit des Drogenkonsums zu wahren. Drogen schädigen nicht nur den Einzelnen, sondern auch Familien und die Gesellschaft als Ganzes. Indem wir Drogenkonsum straffrei lassen, senden wir ein falsches Signal, dass Drogenkonsum akzeptabel ist. Das kann zu einer erhöhten Verbreitung von Drogen führen und Jugendliche gefährden.
Es stimmt, dass viele Menschen im Gefängnis Drogen konsumieren. Allerdings ist das nicht der Grund, die Strafverfolgung zu lockern. Gefängnisse müssen auch Orte der Resozialisierung sein. Wenn wir Drogenkonsumenten straffrei behandeln, fehlt uns die Möglichkeit, diese Menschen in einem kontrollierten Umfeld zu erreichen und sie durch Therapieangebote und Rehabilitationsprogramme zu unterstützen. Strafe und Therapie sind keine Gegensätze; sie können Hand in Hand gehen.
Darüber hinaus ist die Forderung nach einer vollständigen Entkriminalisierung von Drogen problematisch. Dies würde die gesellschaftlichen Kosten erhöhen, da der Drogenmissbrauch zu gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen führen kann. Wir müssen auch die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber den Opfern von Drogenmissbrauch im Auge behalten, sei es durch Gewalt, Diebstahl oder andere Delikte, die häufig mit Drogenkonsum verbunden sind.
Ein Verbot hat auch eine präventive Funktion. Es kann dazu beitragen, dass potenzielle Konsumenten von Drogen abgeschreckt werden. Das strafrechtliche Verbot stellt klar, dass Drogenkonsum nicht toleriert wird. Eine starke rechtliche Grundlage ist notwendig, um eine drogenfreie Gesellschaft zu fördern und die Werte zu schützen, die uns wichtig sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kombination aus Strafrecht und Therapie der bessere Weg ist, um mit dem Drogenproblem umzugehen. Wir müssen klare Grenzen setzen, während wir gleichzeitig denjenigen, die Hilfe benötigen, die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellen.