Frage an Simon Lissner von Erika S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Lissner,
mich interessiert, wie Sie persönlich zum bedingungslosen Grundeinkommen stehen.
Leider mag Ihre Partei sich ja nicht wirklich festlegen. Einige haben sich wohl schon mit dem Thema befasst, Andere offensichtlich noch nicht. Deshalb wäre es sehr interessant, Ihre Meinung zu erfahren.
Im "Volksmund" geistern zu diesem Thema die seltsamsten Aussagen umher. Von "das ist nicht bezahlbar" (ist es, wurde von verschiedenen Wirtschaftsfachleuten bestätigt) bis zu "dann geht ja keiner mehr arbeiten" (schon heute leisten 28 Millionen Menschen ehrenamtliche Arbeit, das würde bei einem BGE eher noch mehr) reichen die Argumente gegen das BGE. Allerdings habe ich bis jetzt noch kein einziges Argument gehört, das tatsächlich gegen die Einführung sprechen würde. Allerdings müsste ein Umdenken in dieser Gesellschaft stattfinden, das ist wohl die grösste Schwierigkeit. Denn leider definiert sich der Deutsche immer noch hauptsächlich über seine Arbeit. Wenn aber nicht mehr genug davon da ist? Was dann?
Bitte teilen Sie mir doch Ihre Meinung mit, bestimmt ist diese Frage auch für manch anderen Wähler interessant. Denn die Anhänger des BGE werden täglich mehr.
Viele Grüsse
Erika Scherwing
Liebe Frau Scherwing,
herzlichen Dank für Ihre Frage zum bedingungslosen Grundeinkommen. Unser hessischer MdB und Kandidat auf der Landesliste, Wolfgang Strengmann-Kuhn hat eine der umfangreichsten Seiten zum Thema: http://www.strengmann-kuhn.de
Auf dieser Seite finden Interessierte alles zum Thema, einschließlich der Antwort zur Finanzierungsfrage aus Sicht der Grünen Befürworter. Ich persönlich befürworte das bedingungslose Grundeinkommen. Unsere Partei hat dazu auf dem Bundesparteitag eine interessante Auseinandersetzung geführt. Die Befürworter des Grundeinkommens unterlagen mit ihrem Antrag vergleichsweise knapp (40 zu 60%). Die Grüne Partei dürfte damit vermutlich zu der Partei mit der größten qualifizierten Minderheit für ein Grundeinkommen gehören. Es gelang im Zuge weiterer Abstimmungen eine Reihe von Punkten in den Mehrheitsantrag einzuarbeiten, die den Weg in Richtung Grundeinkommen für den Fall erleichtern dürften, dass sich die Mehrheitsverhältnisse ändern. So zum Beispiel die Forderung nach einem Kindergrundeinkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Lissner