Frage an Silke Gajek von Julia W. bezüglich Energie
Sehr geehrte Frau Gajek,
Wie sollte mit dem Forschungsprojekt Wendelstein 7-X weiterverfahren werden, jetzt nachdem die schwarz-gelbe Bundesregierung den Atomausstieg endgültig beschlossen hat? Lohnt sich die Erforschung überhaupt noch oder sollte man die Mittel nicht lieber in die Förderung regenerativer Energien investieren? Ist das Geld der Landesregierung da nicht besser angelegt?
Mit freundlichen Grüßen,
Julia Wuttke
Sehr geehrte Frau Wuttke,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Das Forschungsprojekt Wendelstein 7-X sollte meines Erachtens schnellst möglich beendet werden. Schon heute verschlingt es weitaus mehr Kosten, als je dafür veranschlagt wurden. Ob es jemals verwertbare Forschungsergebnisse für eine klimafreundliche Energieerzeugung bringen wird, ist unklar. Bis 2050 müssen Industriestaaten ihre CO2-Emissionen um 95% senken. Allerdings gehen selbst Befürworter des Projektes davon aus, dass es bis dahin überhaupt keine Möglichkeit geben wird, die gewonnenen Erkenntnisse über die Kernfusion für die Energieerzeugung zu nutzen. Das Forschungsprojekt ist also zwar wissenschaftlich interessant, für den Klimaschutz aber nutzlos.
Allein dass bislang schon viele Millionen in das Projekt investiert wurden, darf nicht dazu führen, dass man es jetzt durchzieht, koste was es wolle. So werden nur weitere Millionen in eine Technologie investiert, deren praktischer Nutzen in den Sternen steht. Die Landesregierung sollte sich lieber dafür einsetzen, das Geld in die Erforschung und Förderung erneuerbarer Energien zu investieren. Hier könnte schon innerhalb kurzer Zeit ein wirklicher praktischer Nutzen für Mensch und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen werden - und es könnten Arbeitsplätze entstehen. Es ist für mich daher völlig unverständlich, warum die Landesregierung in Sachen Wendelstein eine solche Vogel-Strauß-Politik betreibt.
Mit freundlichen Grüßen,
Silke Gajek