Sehr geehrte Frau Beer, wie stehen Sie zu der Forderung, die reichsten Prozent der Gesellschaft höher zu besteuern, um die Kosten der ökologischen Wende und des Klimawandels zu bezahlen?
Sehr geehrte Frau B.,
laut dem "Confronting Carbon Inaquality"-Bericht sind die reichsten 10% der Deutschen für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als die ärmere Hälfte der Bevölkerung und auch global betrachtet stoßen die reichsten 10% über 50% der Emissionen aus; die reichsten 1% gar 15% der CO2-Äquivalente (vgl. https://bit.ly/3qSIz78).
Gleichzeitig sind von den Auswirkungen der Klimakatastrophe vor allem ärmere Bevölkerungsschichten betroffen (vgl. https://bit.ly/3zxicaG pdf).
Wäre es daher nicht gerecht, Reiche höher zu besteuern, um die gewaltigen Kosten, die durch den ökologischen Wandel der Gesellschaft und durch die Schäden der Klimakatastrophe verursacht werden, so abzudecken? Neben angepassten Erbschaftssteuern oder einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer, wäre eine Steuer auf Land und Immobilien, wie sie George Monbiot fordert, oder eine Steuer auf Luxusgüter im Höchstpreissgement, wie sie Richard David Precht fordert, vorstellbar.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich persönlich bin auch dafür, sehr wohlhabende Menschen und große Konzerne stärker an der Finanzierung der Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben in die Pflicht zu nehmen. Dies ist auch die Position unserer Partei, siehe https://www.gruene.de/themen/steuern
Aus diesem Grund bedauere ich es auch, dass solch eine Besteuerung in der Regierungskoalition nicht durchsetzbar war. Dies insbesondere, da ja sogar eine Gruppe von Millionären selber dafür plädieren, siehe https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/vermoegen-steuer-millionaer-reichtum-oxfam-100.html
Viele Grüße
Sigrid Beer