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Sigrid Beer
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Frage von Birgitt Juliane F. •

Frage an Sigrid Beer von Birgitt Juliane F. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Beer,
vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Wie ich das sehe,sind da noch viele Fragen/Konzepte [nicht vergessen: Art.7(2)] offen.Leider sind die Eltern und Elternverbände bisher nicht als Informationsquelle genutzt und bekannt gemacht worden.Ich bin sicher,dass es hilfreich wäre,wenn Eltern anderen Eltern von ihren jeweiligen Erfahrungen (GU / Förderschule) berichten könnten,denn jede Form hat ein FÜR und WIDER!Leider wurde in der Vergangenheit die Förderschule immer schlecht geredet,so dass viele Kinder u. Eltern sie als Stigma empfinden.Viele Kinder sind „gerettet“ worden u. wenn die Kinder länger dort sind,empfindet es die Familie auch als den richtigen Schritt mit Zukunft, denn die Kinder trauen sich wieder etwas zu!Die "gezwungenen" Eltern sind später dankbar für die fachlichen Hilfen während der ganzen Schulzeit und nicht nur stundenweise!Wo sollen die Kinder denn hin,die nicht für den GU "geeignet" sein werden,wenn es selbst die KsF nicht mehr geben wird? Welche Wahl haben dann die Eltern,die eine Förderschule und den "geschützten Raum" bevorzugen?Und dazwischen ist die Entwicklung zur "Restschulen" und damit die absolute Stigmatisierung!Wer soll das denn noch wollen? Das Wort "Inklusion" ist nicht zwingend mit GU gleichzusetzen.Erschreckt war ich auch über die Aussage in einem Artikel der Welt online am 22.11.2009 von Frau Schöler:"Es ist ja nicht immer das Ziel, lesen und schreiben zu lernen.Integrationsunterricht könne auch "zieldifferent" durchgeführt werden,hier würde es ja erst spannend werden.Die Lehrer müssten die behinderten Schüler in die Gruppen integrieren,ihnen Teile der großen Aufgabe näher bringen,das ginge wunderbar.“ Spannend? Unsere Kinder sind keine Versuchskaninchen und ich bin der Meinung,dass Schulen immer noch der Ort der Bildung sein sollte und nicht nur "Verwahrstation"!
Auf die nächste Fragen möchte ich gar keine Antwort haben:
Werden "Fachkliniken" und "Fachärzte" auch abgeschafft,bloß weil sie zu teuer sind?
LG

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Ferrier,

danke für Ihre Nachfrage.
Ich darf Ihnen versichern, dass ich in intensiven Gesprächen, gerade auch mit Eltern und Elternverbänden bin, sowie Förderschulen regelmäßig besuche und dass wir als Grüne sehr sorgsam mit dem Thema umgehen.
Im Augenblick gibt es Zwangmaßnahmen für die Eltern und Kinder, die nicht an eine Sonderschule wollen. Die UN-Konvention lässt das nicht mehr zu.
Ich habe Verständnis für Ihre Sorgen, aber es ist wichtig, dass kein schiefes Bild entsteht. Die Entwicklung zur inklusiven Schule bedeutet gerade, dass Schluss gemacht wird mit dem Reisesonderpädagogen und die sonderpädagogische Kompetenz in den Regelschulen mit den Stellen fest verankert wird. Inklusion gibt es nicht zum Nulltarif. Die Ressourcen müssen da sein, wo die Kinder sind. Der sonderpädagogische Förderbedarf wird weiter festgestellt und den Kindern zur Verfügung gestellt.
Der Inklusionsprozess wird nicht von heute auf morgen abgeschlossen sein und die Unterstützung und Einbeziehung der Eltern ist uns besonders wichtig.

Sigrid Beer MdL
Fraktion B90/Die Grünen
Sprecherin für Bildungs-, Kirchenpolitik und Petitionen