Frage an Sibylle Schmidt von Lothar K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Die Einkommensschere geht weiter auseinander. Ganz Reich wird gefühlt noch Reicher und bei der Arbeitenden Bevölkerung wird jede Lohnerhöhung wird durch Steuer und Abgaben ausgefressen.
"Gefühlt wird der, der mehr Arbeitet immer mehr besteuert"
Welche Perspektive sehen Sie, um diese Problem zu lösen bzw. Welchen Lösungsweg gibt es dass auch etwas über bleibt vom Lohn?
Lieber Lothar,
die kalte Progression trifft zuerst die unteren Einkommen. Arbeitnehmer, Angestellte, Soloselbständige. Kennst du den häufigsten deutschen Satz? Er lautet: "Brauchen Sie eine Rechnung?“ Bei den Kleinstbetrieben bis zu 10 Mitarbeitern ist er überlebensnotwendig, da der „Schmu“ in der Steuergesetzgebung einberechnet ist. Wenn sich kleine Unternehmer verstecken müssen, um zu überleben, beschweren sie sich nicht. Sie haben genauso wenig Zeit für politisches Engagement wie Kleinbetriebe mit 10 bis 50 Mitarbeitern. Jene erarbeiten jahrelang durch Überstunden schwarze Zahlen, um irgendwann mit vernünftiger Konjunktur von Monat zu Monat ordentlich zu laufen. Wehe, ein Kunde wird insolvent, die Schweißerin schwanger oder der Chef wird krank. Innerhalb von drei Monaten ist alles vorbei. Mit hohen Schulden und jahrelanger persönlicher Haftung. Weil sie keine zu versteuernden Rücklagen bilden. 90 % aller Ausbildungen erfolgen in Betrieben bis zu 250 Mitarbeitern. Der Staat könnte dankbar sein. Zwischen 50 und 500 Mitarbeitern spricht man vom Mittelstand. Er ist der Motor der Republik. Ich kenne einen Konzernmanager, der weltweit im Jahr 15 Mrd. € Umsatz machen muss. Die Familie hält zusammen über Whats app. Seine Arbeit schafft viele Arbeitsplätze. Dafür hat er gutes Geld verdient. Wir arbeiten alle viel zu viel. Was ist mit Freizeit?
Ich will das Geld anderer Leute nicht. Keine Verteilungsgerechtigkeit. Keine Neiddebatte. Ist doch schön, wenn es anderen gut geht. Es wurde ihnen nichts geschenkt. Wir wollen wachsen. Flexibel. Wir wollen nicht behindert werden durch einfallslose Bürokraten. Beamte setzen auch gerne sinnvollere und vereinfachte Vorgaben um. Verwaltungsarbeit könnte effizienter gestaltet werden durch pragmatische Gesetzgebung. Die Staatsquote ist viel zu hoch. Ich spreche nicht von Polizei, Justiz, Lehrerinnen und Erziehern. Bitte lass dir nicht von linksrotgrünen Parteien erzählen, diejenigen seien schuld, bei denen das Geld weniger knapp ist. Manche Politiker wollen uns auf abhängigem Niveau halten. Schaffe Probleme und biete die Lösung an. Die Bevölkerung, das Arbeitsgefüge darf nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Eine überschaubare Art zu wachsen, ist der Haus- und Wohnungskredit. Er sollte unabhängig vom Einkommen vergeben werden. Die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften mit hohem Verwaltungsaufwand sollten jedem Mieter ein Vorkaufsrecht einräumen. Aus tristen Wohnsiedlungen in Kontrastfarben werden Baugruppen und Wohnungseigentümergesellschaften mit Familienanschluss. Es kommt Bewegung hinein. Motivation. Kreativität. Lebensfreude. Auf alle Fälle absetzbar.
Einen herzlichen Gruß nach Frankfurt sendet
Sibylle