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Sibylle Meister
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Frage von Johannes M. •

Frage an Sibylle Meister von Johannes M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Meister!

1. Seit mehr als einer Generation hat die FDP bei Bundes- oder Landtagswahlen kein Direktmandat mehr in Deutschland gewonnen. Warum sollte man mit der Erststimme denn Sie unterstützen?

2. Bei den letzten Wahlen wählten die "linken" Wähler immer intelligenter als die "bürgerlichen". Wenn Grüne und FDP etwa das gleiche Ergebnis bei den Zweitstimmen bekamen, schnitt die FDP bei den Erststimmen immer deutlich besser, meist doppelt so gut ab. Das ist sicherlich schön für Sie. Jedoch konnte als Konsequenz daraus, die SPD deutschlandweit bei bei vielen Wahlen Profit draus schlagen, da sie knappe Wahlkreise so häufig gegen die CDU mit den entscheidenen "Grünen-Stimmen-Splittern" gewann. Für die Ablösung von Rot-Rot jetzt in Berlin sehe ich das gleiche Phänomen herausziehen. Rot-Rot(-Grün) könnte einen knappen Wahlsieg erringen, weil die Bürgerlichen taktisch falsch wählen. Wollen Sie, und Ihre FDP-Direktkandidaten in den Wahlkreisen, einen bürgerlichen Wahlsieg gefährden?

Viele Grüße,
Johannes Müller

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Müller,

dass die SPD-Kandidaten in den letzten Jahren oft glücklicher abschnitten, wenn es um den Direkteinzug ins Parlament ging, stimmt. Wenn sich die, wie Sie sagen ´bürgerlichen´ Stimmen dabei auf eine Partei vereinigt hätten, wäre das vielleicht anders gekommen; auch das ist richtig.

Dass die FDP-Direktkandidaten deshalb aber einen ´bürgerlichen Wahlsieg´ verhindert haben, sehe ich anders. Bei der Erststimme stimmt man für eine bestimmte Person, die den Wähler nach dessen Meinung am besten im Parlament repräsentiert. Dabei geht es um die persönliche Politik des Kandidierenden. Selbstverständlich versucht jeder Kandidat, und so auch ich, diese Stimmen zu gewinnen. Natürlich bleibt es aber jedem selber überlassen, ob er nun taktisch wählt, sprich einen anderen Kandidaten am Einzug ins Abgeordnetenhaus zu hindern versucht. Gerade in meinem Wahlkreis, wo sich ein Kopf- an Kopfrennen zwischen SPD und CDU abzeichnet, könnte dies für einige nahe liegen.

Trotz allem kämpfe ich für ein gutes Wahlergebnis und hoffe möglichst viele mit meiner Politik überzeugen zu können.

Herzlichste Grüße,

Sibylle Meister