Frage an Sibylle Centgraf von Susanne S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Warum hallten Sie eine Quote für Frauen in Führungspositionen für sinnvoll, eine für Menschen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst jedoch nicht?
Mit freundlichem Gruß
Susanne Schneck
Sehr geehrte Frau Schneck,
ich halte die Kategorisierung „Migrationshintergrund“ für grundsätzlich problematisch. Die Bewerber in Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen ohne Migrationshintergrund zu unterscheiden, bringt meiner Ansicht nach nicht mehr Gerechtigkeit. Ohnehin darf heute niemand aufgrund seiner Herkunft, Religion oder Weltanschauung diskriminiert werden. Für wichtiger halte ich eine Auswahl nach der besten Qualifikation und nach dem wirklich passenden Profil. Bestimmte Stellen im öffentlichen Dienst sollten meiner Ansicht nach mehr Wert auf (Fremd-)Sprachkompetenz legen, wenn das für die Aufgabenerfüllung von Vorteil ist. Inzwischen gibt es eine teilweise hervorragend ausgebildete zweite oder dritte Generation Menschen mit Migrationshintergrund, die sich weder in ihrem Wertesystem noch in ihrer deutschen Ausdrucksfähigkeit von Menschen rein deutscher Abstammung unterscheiden. Ich bin davon überzeugt, dass eventuell noch bestehende Vorurteile durch die inzwischen internationalisierte Sozialisation der Entscheidungsträger bei Einstellungsverfahren kontinuierlich abnimmt. Alleine die Tatsache, dass in der City-West von ca. 31.667 Wahlberechtigten 17,3 % Menschen mit Migrationshintergrund das Wahlrecht haben (bei 25,3 % Ausländeranteil), zeigt doch, dass wir ein Einwanderungsbezirk sind und die Integration mehrheitlich erfolgreich erfolgt.
Mit freundlichen Grüßen
Sibylle Centgraf, Direktkandidatin City-West
Bau- und Grünflächenpolitische Sprecherin