Frage an Sibylle Centgraf von Alhard S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Ausstattung der Kindergärten:
Die Anforderungen an die Erzieher werden erhöht, deren Gehalt dafür gekürzt.
Den besonders ausgebildeten "Integrationserziehern" wird das erhöhte Entgelt für die
erhöhte Arbeit gestrichen. Es gibt folglich keine Integrationserzieher mehr.
Wie sollen Kitas, richtiger: wie sollen Erzieher ihrer folgenreichen und deshalb für die Gesellschaft besonders wichtigen Aufgabe mit vollem Einatz dienen, wenn sie derart schlecht behandelt werden? (Für unsere Lehrer gilt das entsprend)
Gleichzeitig soll das Angebot der Kitas qualitativ UND quantitativ verbessert werden.
Welche Ansicht vertreten Sie dazu?
Finanzierung - Kostenbeitrag der Eltern:
Die einkommensunabhängig kostenlose Kita ab dem 3. Lebensjahr ist am falschen Ende ausgegebenes Geld: Das Geld fehlt in den Kitas!
Die Kostenbeiträge der Eltern sollten allerdings nicht nach dem Einkommen VOR-Steuern, sondern nach dem Netto-Einkommen bemessen werden. 660 Euro Kitabeiträge für 3 Kinder von monatlich Brutto 5.800 Euro ist mit 11,4% schon viel, von nach Steuern verbleibenden 3.300 Euro sind das aber 20% des monatlichen Budgets einer fünfköpfigen Familie, die davon sämtliche Kosten bestreiten muß und damit zu viel.
Der durch eine Nettoeinkommensbemessung entstehende Fehlbetrag müsste von den kinderlosen steuerzahlenden Mitbürgern getragen werden. Wenn die kinderlosen Mitbürger eine Kindererziehungsabgabe leisten müssten, soviel in die Gemeinschaftskasse zahlen müssten, wie im statistischen Schnitt Erziehung und Ausbildung der statistisch pro Kopf vorhandenen Kinder die Eltern kosten, wäre das 1. ein angemessener Solidarbeitrag und 2. eine hilfreiche Motivation, selber Kinder aufzuziehen: Wenn ich die Erziehung so oder so bezahlen muß, dann doch lieber für eigene Kinder.
Ohne Kinder hat keine Gesellschaft eine Zukunft, egal woher die Kinder kommen.
Die Solidargemeinschaft ist gefordert um ALLEN eine Zukunft zu erhalten.
Wie stehen Sie dazu?
Ausstattung der Kindergärten:
An der Ausstattung und Bildung der Kleinsten und Schwächsten zu sparen, halte ich für dumm und wenig zukunftsweisend. Gute Integration ist Prävention und spart erhebliche Kosten in der Zukunft. Die adäquate Erzieherleistung gehört auch entsprechend entlohnt.
Die einkommensunabhängig kostenlose Kita ab dem 3. Lebensjahr halte ich für den richtigen Ansatz. Wenn einige Eltern zahlen müssen, andere nicht - wo soll dann die gerechte und richtig gestaffelte Grenze sein? Die Kita-Kosten sind steuerfinanziert aufzubringen. Eine einkommensabhängige Bemessung nach Steuern, also dem Netto-Einkommen ist viel zu bürokratisch.
Deutschland und auch Berlin tut gut daran, sich gut versorgte Kinder zu leisten. Eine direkte Umlage der Finanzierung durch Kinderlose halte ich ebenfalls für ungerecht. Es gibt genug Steuerinstrumente, die nur richtig eingesetzt gehören. Eine neue Kindererziehungsabgabe braucht es nun wirklich nicht, wohl aber mehr Solidarität und eine kinderfreundliche Umgebung und gemeinsame Anstrengungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Kindern.
Mit freundlichen Grüßen
Sibylle Centgraf,
Direktkandidatin City-West Bau- und Grünflächenpolitische Sprecherin