Frage an Sibylle Centgraf von Siegfried S. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Sehr geehrte Frau Centgraf!
mhmm - meine Frage passt hier eigentlich in keines der vorgegebenen Themen
....
Sie treten dieses Jahr für das Abgeordnetenhaus an, nachdem Sie
in den letzten Jahren in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf - durchaus
erfolgreich, wie ich sagen darf - tätig. waren.
Sehen Sie die BVV als Sprungbrett in die "große Politik", als
"Kaderschmiede" oder "Schule" der Parteien für
zukünftige Landes, oder gar Bundespolitiker?
Mit freundlichen Grüßen aus der Pfalzburger Straße
S. Schlosser
Sehr geehrter Herr Schlosser,
herzlichen Dank für die Übermittlung Ihrer Einschätzung, dass mein Wirken in der BVV in den letzten 10 Jahren erfolgreich war. Ich wünsche mir sehr, dass dies von vielen Bürgerinnen und Bürger im Bezirk so wahrgenommen wird und Sie mich entsprechend für das Abgeordnetenhaus empfehlen. Nach 10 Jahren ist es gut, die ehrenamtliche Bezirks-Arbeit an Andere zu übergeben. Es gibt entsprechend neue, vielversprechende KandidatInnen auf unserer Bezirksliste. Die Stadtplanungs- und Baufragen des Bezirks innerhalb der Grünen an andere Entscheidungsträger zu übergeben, ist für mich ein auch schmerzlicher Schritt, da ich einige Diskussionen nicht mehr werde bestimmen können.
Ich halte die Bezirksverordnetenversammlung tatsächlich für eine hervorragende Schule, um in die Vollzeit-Politik einzusteigen. Ich bin auch persönlich der Meinung, dass es dem Abgeordnetenhaus von Berlin sehr gut tut, wenn viele in den Bezirken verwurzelte Abgeordnete gewählt werden.
Die BezirkspolitikerInnen haben eine größere Nähe zur Bevölkerung und dies sollte möglichst auch für die Entscheidungen auf Landesebene eine wichtige Rolle spielen. Eine dezentral organisierte Kommune mit Entscheidungskompetenz ist schließlich die Voraussetzung für eine gute, bürgernahe Verwaltung.
Allerdings ist die Entscheidungskompetenz in den Bezirken eben auch erheblich begrenzt und ich wünsche mir im Abgeordnetenhaus selbst deutlich mehr Einfluss auf städtebauliche Entscheidungen, die in Berlin anstehen, zu erlangen. Sei es nun das Sportstätten-Sanierungs- oder das Stadtplätze-Programm, der Kleingartenentwicklungsplan oder die die Berliner Ausgleichskonzeption - vieles wird auf Landesebene bestimmt und gesteuert.
Ehrlicher Weise ist das BVV-Mandat doch recht undankbar, sieht man einmal von der persönlich wertvollen Anerkennung einiger engagierter BürgerInnen ab. Das „gut gekannt sein“ ist schließlich der beste Lohn für ein BVV-Mandat. Wegen der recht familienunfreundlichen Sitzungszeiten ist ein BVV-Mandat mit einem Fulltime-Job und Kindern nur schwer vereinbar. Ich werde zukünftig weniger Nacharbeitsabende im Büro verbringen. Über unsere grünen Facharbeitsgruppen bleibe ich der Bezirkspolitik so oder so erhalten.
Gerade Bündnis 90/Die Grünen brauchen geballten Umweltsachverstand im Abgeordnetenhaus. Dazu möchte ich mit meinen Schwerpunkten Stadtentwicklung, Freiflächengestaltung und Naturschutz beitragen. Schon seit Kindertagen ist es mein Wunsch Berufspolitikerin zu werden. Dazu muss ich unser letztes Landeswahlergebnis allerdings verdoppeln. Ihre Stimmen können mir dabei helfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sybille Centgraf