Frage an Sevim Dağdelen von alexander k. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
sehr geehrte frau dagdelen,
ich war gestern auf der in kiel durchgeführten tagung zum thema "parallelgeselschaften" und habe auch ihre wortbeiträge aufmerksam verfolgt. diesbezüglich möchte ich eigentlich gar nicht näher auf thematisierte inhalte eingehen. wichtiger erscheint mir in diesem fall ihr auftreten als doch sehr junge politikerin und die damit verbundene wirkung auf mich:
1. ich hätte mir gewünscht, dass sie "näher" an den tagungsteilnehmern/innen gewesen wären, schließlich handelte es sich bei diesen in erster linie um bürger/innen. sie haben es in ihren in meinen augen übermäßig langen beiträgen ("in der kürze liegt die würze"), nicht verstanden, mich zu überzeugen oder mir nahe zu bringen, was sie wollen (aber vielleicht lag es ja auch an mir.).
ich denke zudem, das gerade solche veranstaltungen dazu genutzt werden sollten, hauptsächlich die bürger und bürgerinnen wenigstens in der diskussionsrunde zu wort kommen zu lassen und nicht politikern/innen als werbefläche missbrauchen zu lassen.
ich wünschte mir, dass sie mehr zugehört hätten.
2. zudem erscheint mir, und damit gebe ich der, ich glaube, cdu-angehörigen wortmelderin recht, ihr demokratieverständnis fragwürdig zu sein, welches sie in ihrer anschließend replik auch für mich nicht hinreichend auflösen konnten. ihre argumentation mit, ich glaube, perikles erscheint mir als analogie eher unangebracht, überdenkungswürdig.
ich hatte nicht den eindruck, im gegensatz zu anderen vortraghaltenden, die bürger/innen mich eingeschlossen, erreicht zu haben.
ich muss gestehen, mich hat es sogar etwas geärgert, mit welchem selbstverständnis sie zum teil dort sprachen und urteilten. mir erscheint ihr verhalten politikertypisch zu wenig selbstkritisch und fast ein wenig dogmatisch, wernn ich mir diese bermerkung erlauben darf.
ich weiß, ich tue es ihnen mit diesem, weniger sachlich als ich mir selbst eigentlich gewünscht hatte, schreiben zum teil gleich, aber das nehme ich mir auch mal heraus.
Sehr geehrter Herr Koch,
nicht aus Missachtung oder Geringschätzung erhalten Sie erst jetzt eine Entgegnung von mir. Für die Verzögerung bitte ich um Ihre Nachsicht. Ich möchte Ihnen meine Freude über Ihr Interesse an der Veranstaltung ausdrücken. Meine Reaktion auf Ihren Erlebnisbericht von der seinerzeitigen Veranstaltung zur Parallelgesellschaft beschränke ich auf die allfällige Feststellung von der Möglichkeit, dass Wahrnehmungen und persönliche Wirkung sich unterscheiden können. Zum Beleg dessen möchte ich Sie einladen, einfach den Erfahrungsbericht von Frau Sümbül vom 17.12.2007 hier weiter oben zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Sevim Dagdelen