Frage an Sevim Dağdelen von Martin S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dagdelen,
meiner Frage möchte ich als erstes meine besten Wünsche für ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes 2007 voranstellen.
Und genau hiermit bin ich auch schon bei meinem Thema: Die Gesundheit.
In den Diskussionen der letzten Wochen stelle ich immer wieder fest, dass es zwar um die Interessen aller möglichen Lobbygruppen geht - und hier beruhigt mich, dass alle Lobbyisten gemeinschaftlich "Sturm laufen", dennoch bleibt m.E: der Patient, oder um es mit einem anderen Wort zu sagen, der Beitragszahler immer wieder außen vor.
Sicherlich ist unstrittig, dass bei sinkender Einzahleranzahlen und einer steigenden Anzahl an kranken Personen, der Betrag, den der einzelne Einzahler bestreiten muss immer weiter steigen wird. Hieraus kann meines Erachtens nur eine Schlussfolgerung gezogen werden: DIe Ausgaben müssen gesenkt werden. Und zwar nicht nur durch Einkommensrückführungen der Ärzte und Apotheker (und hoffentlich Abschaffung der Kassenärztlichen Vereinigungen), sondern insbesondere durch verbesserte Aufklärung der Bürger und verursachergerechte Lastenverteilung. Diese Lastenverteilung sollte m.E. die Hersteller von "Essen" treffen. Der Begriff "Essen" ist an dieser Stelle bewußt gewählt, da das in den Supermärkten und Restaurants angebotene Essen heute sehr weit entfernt ist von einem Lebensmittel...
Sollten Sie sich in dieser Thematik ein wenig Hintergrundwissen - losgelöst von Lobbyisten, deren Meinung deutlich wird, bevor sie einen Raum betreten - aneignen wollen, empfehle ich Ihnen die Schriften von Dr. Max Otto Bruker, insbesondere das Buch "Unsere Nahrung - unser Schicksal".
Doch nun zu meiner eigentlichen Frage: Warum werden derartige Überlegungen, wie Bürger gesund erhalten bleiben können in der aktuellen Diskussion nicht angeführt?
Mit freundlichen Grüßen
Martin Stahl
Sehr geehrter Herr Stahl,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Die Bundestagsfraktion DIE LINKE. setzt sich für eine Gesundheitspolitik ein, in der Prävention und Gesundheitsförderung eine zentrale Rolle spielen. Für das Jahr 2006 hat die Bundesregierung ein Gesetz zur Stärkung der Prävention versprochen, nachdem der Entwurf für ein Präventionsgesetz unter rot-grün aus wahltaktischen Überlegungen am Bundesrat scheiterte. Doch geschehen ist bislang nichts. Auch für das Jahr 2007 hat die Bundesregierung wieder die Vorlage eines Präventionsgesetzes angekündigt. Meine Fraktion wird dies aufmerksam verfolgen und Druck machen, das sich endlich etwas bewegt.
Wir setzen uns dafür ein, dass nicht nur die Sozialversicherungen für die Präventionsmittel aufkommen müssen. Auch die öffentliche Hand, Bund, Länder und Kommunen muss nach unserer Ansicht einen Teil der Kosten für die Förderung und Prävention im Gesundheitsbereich übernehmen, da dies gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind.
Mit freundlichen Grüßen
Sevim Dagdelen, MdB