Frage an Sevim Dağdelen von Ingolf W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Dagdelen,
ich weiß nicht, ob ich Ihre o.g. Antwort richtig verstehe.
Erlauben Sie mir, mit meinen eigenen Worten Rassismus zu definieren, so wie ich ihn begreife.
Rassismus ist die Grundhaltung eines Menschen, die andere Menschen aufgrund deren Anderssein oder deren Zugehörigkeit zu einer anderen Gruppe, streng genommen einer anderen Rasse, (ich verwende diesen Ausdruck, da es schließlich Rassismus heißt) herabsetzt bis hin zur Behauptung der Minderwertigkeit.
Diese Grundhaltung ist vollkommen unabhängig davon, welcher Gruppe der betreffende Mensch angehört und auch unabhängig davon, ob sie ausgeht von Angehörigen einer Minderheit oder Mehrheit und ob sie sich richtet gegen eine Minderheit oder Mehrheit. Das Prinzip: Die Tat ist schändlich und als solche zu bewerten, unabhängig von Tätern oder Opfern. Man kann Rassismus genauso wenig rechtfertigen oder relativieren wie einen Mord.
Ich bitte Sie nun, mir zu verdeutlichen, an welcher Stelle Sie es anders sehen.
Sehr geehrter Herr Wiggers,
Theoriedebatten zum Thema Rassismus sind sicherlich interessant, ich möchte sie jedoch nicht weiter über dieses Medium führen. Das Hauptanliegen von Herrn Friederichsen war es, mich auf das Problem eines von ihm so genannten "deutschenfeindlichen Rassismus" hinzuweisen. Ich habe diesen Begriff problematisiert und meine Sicht dargestellt. Ihre Einwände nehme ich zur Kenntnis, möchte es dabei aber auch belassen.
Mit freundlichen Grüßen
Sevim Dagdelen