Frage an Sevim Dağdelen von Christian F. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Dagdelen,
Ihre Partei spricht sich für eine Vermögenssteuer in Höhe von 5% ab einem Vermögen von einer Million Euro aus.
Wie wollen sie verhindern, dass bei vermieteten Wohnimmobilien, die viele Menschen als Alterssicherung besitzen, diese Steuer nicht dazu führt, dass zur Bedienung der Steuerlast entweder die Mieten erhöht werden oder ein Veräusserungszwang entsteht.
Beispiel: Mietshaus in Köln, Wert 2 Mio Euro. Jährliche Miteinnahmen 50.000 Euro. - abzgl. ihrer Steuer (5% auf 1 Mio) = 0.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Sehr geehrter Herr Frohn,
Ihre Rechnung ist pauschal betrachtet richtig. Allerdings bezieht sich Ihre Rechnung auf privates Immobilienvermögen. In dem von Ihnen geschilderten Beispiel eines Mietshauses dürfte es sich jedoch um eindeutig um betriebsbedingtes Sachvermögen handeln. Damit gilt ein Steuerfreibetrag bis 5 Millionen Euro.
Im Wahlprogramm der LINKEN heißt es dazu: "Wir fordern, eine Millionärsteuer - also eine Vermögensteuer für Millionäre - einzuführen. Dabei bleibt die erste Million des Vermögens steuerfrei. Danach wird ein Steuersatz in Höhe von fünf Prozent auf Privat- und Betriebsvermögen erhoben, unter Abzug der darauf lastenden Schulden. Für betriebsnotwendiges Sachvermögen von Einzelunternehmerinnen und Einzelunternehmern und Personenunternehmen gilt ein erhöhter Freibetrag von fünf Millionen Euro. Die Regelung stellt die Handlungsfähigkeit von (kleinen und mittleren) Unternehmen nicht in Frage. Sie verhindert, dass Privatvermögen in Betriebsvermögen verschoben und so der Millionärsteuer entzogen werden kann. Für ein privates Geld- bzw. Immobilienvermögen von zwei Millionen Euro müssten zum Beispiel 50.000 Euro Steuern im Jahr bezahlt werden."
Mit freundlichen Grüßen
Sevim Dagdelen