Frage an Sepp Daxenberger von Karlheinz R. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Daxenberger,
wie stehen Sie eigentlich zu dem Anbringen von Kreuzen in Bayerns Klassenzimmern?
Um ganz ehrlich zu sein: die Töne die ich in Ihrer Partei zu diesem Thema vernehmen kann, erschüttern mich doch sehr. Schließlich brechen Sie damit offen mit den Werten und Traditionen der bayerischen Kulturlandschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Karlheinz Roth
Sehr geehrter Herr Roth,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Kreuze in Klassenzimmern. Ich bin selbst praktizierender Christ, 2 meiner Söhne sind Ministranten und bei mir im Bauernhaus hängen selbstverständlich in allen Räumen auch Kreuze. Ebenso war das eine Selbstverständlichkeit bei mir im Rathaus. Ich respektiere alle Menschen, die ihrer religiösen Einstellung und ihren Glauben auch ein äußeres Zeichen geben wollen.
Sie sprechen sicher den Beschluß der Landesversammlung vom Juni dieses Jahres an. Bei diesem Beschluß ging es aber nicht um die Kreuze, sondern ausschließlich um die Frage der religiös motivierten Kleidungsstücke. Konkret um die Frage, ob eine muslimische Lehrerin mit Kopftuch unterrichten darf. Dazu wurde gegen meine Stimme und die Stimmen des Landesvorstandes ein Beschluss gefasst, der besagt, dass Lehrerinnen im Unterricht keine religiös motivierten Kleidungsstücke tragen dürfen. Von Kreuzen in Klassenzimmern steht in diesem Beschluß nichts drin. Das haben wir auch in unserem Programm so deutlich gemacht, weil der Beschlußtext in der Tat missverständlich ist.
Im Oktober wird sich die nächste Landesversammlung der Grünen noch mal mit dem Themenkomplex "Staat und Kirche" befassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sepp Daxenberger