Frage an Sepp Daxenberger von Rainer P. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Herr Daxenberger,
ich bin sehr besorgt über einige Meldungen, unter anderem in der Bild Zeitung, die besagen
das Europäischer Atommüll von der italienischen und der russischen Mafia illegal entsorgt wird. In Italien gab es eine rechtskräftige Verurteilung. Atommüll wurde auf einem Wrack im Mittelmeer entsorgt. Ich mache mir große Sorgen über die Krebsmortalität in Deutschland. Sie liegt bei 38,5% der Gesamtbevölkerung. Nicht bei diesen 38,5% sind: fälle die aufgrund einer Sepsis sterben in Folge einer Krebsoperation, Organversagen, was bei meiner Freundin vorgekommen ist, Anästhesiefehler, Überdosierung von Schmerzmitteln z.B. bei Darmkrebs, Kreislaufversagen und vieles anderes mehr was offiziell als Todesursache nicht dem Krebs zuzuordnen ist, jedenfalls nicht nach Totenschein.
Ich möchte das Ganze noch einmal völlig anders aufzäumen. Viele Risiken sind gesunken:
Rauchen, Asbestsanierung, wegfall von Kohleöfen in Großstädten davon gab es bis in die 80`er so viele, das in einigen gegenden wie dem Ruhrgebiet Häuser innerhalb von ein paar Jahren schwarz wurden, aufgrund der hohen Rußbelastung. Chemiefirmen klären und Filtern heute ihre Abgase und Abwässer. Vor 20 Jahren sahen Städte wie Frankfurt, oder eben das Ruhrgebiet aus wie Bitterfeld. Im Rhein gab es KEIN biologisches Leben mehr. Millionen Haushalte wurden damals
direkt mit am Rhein entnommenem Wasser versorgt. Diese Liste lässt sich weiterführen...
Ob sie mein Anliegen, was sie mit Sicherheit Verstanden haben vielleicht zum Thema im Landtag machen könnten?
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Pälmke
Sehr geehrter Herr Pälmke,
Ihre Sorgen sind durchaus ernst zu nehmen, deshalb danke ich Ihnen für Ihre Frage zu dem wichtigen Thema Atomkraft und Gefährdung der Sicherheit durch den strahlenden Atommüll.
Welch bittere Ironie ist dieser Tage den Nachrichten zu entnehmen: Während sich am Beispiel "Asse" einmal mehr zeigt, dass es bislang nicht gelungen ist die Endlagerungsproblematik für Atommüll zu lösen, lassen CDU/CSU und FDP ungeniert verlautbaren, dass sie die Atomkraftwerke gerne noch einmal 10 Jahre länger laufen lassen möchten. Es gibt derzeit kein sicheres Endlager, nur Zwischenlager! Trotzdem stimmt die Regierung dem zu, dass die Kraftwerke länger am Netz bleiben sollen und damit natürlich auch mehr Rückstände produzieren.
Verlierer ist in dem Falle nicht nur unsere Gesundheit, die akut gefährdet ist. So gibt es beispielsweise valide Studien, die zeigen, dass im Umkreis von 50 km eines Kernkraftwerks deutlich mehr Kinder an Leukämie erkranken. Verlierer sind auch die erneuerbaren Energien, deren Entwicklung durch den Erhalt der Atomkraftwerke deutlich gebremst werden. Und die größten Verlierer sind unsere Nachkommen und deren nachfolgende Generationen, die mit dem strahlenden Erbe auskommen müssen. Atommüll strahlt schätzungsweise noch 1 Mio. Jahre weiter! Dafür kann niemand ernsthaft die Verantwortung tragen und dennoch will man unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes die Atomkraft als Lösung anpreisen. Doch erstens sind Atomkraftwerke alles andere als klimaneutral (man bedenke nur den aufwändigen Uranabbau, die Transporte des Rohstoffes usw.) und zweitens ist ein Vergleich zwischen Klimawandel und strahlendem Atommüll einfach nicht möglich. Das ist so als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Dass beides eine große Gefahr darstellt, müssen doch auch die Herren und Damen der schwarz-gelben Regierung kapieren und eingestehen!
Sie können sich sicher sein, dass wir Grünen weiterhin auf allen Ebenen gegen die Verlängerung der Laufzeiten und für die Aufklärung und Bekämpfung von Gesundheitsrisiken einstehen. Das sind wir unseren Kindern und Kindeskindern, aber auch der Natur ganz einfach schuldig.
Mit freundlichen Grüßen,
Sepp Daxenberger