Frage an Sepp Daxenberger von Reinhard Z. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Daxenberger,
wie Sie in Ihrer Antwort http://www.abgeordnetenwatch.de/sepp_daxenberger-120-16539--f126228.html#q126228 vom 21.08.2008
Zitat:
"... Tiere auf der Weide zu schießen und das Fleisch dann auch offiziell zu vermarkten. Dies erscheint mir auch sehr vernünftig und praktikabel."
völlig zu Recht erkennen, ist die Tötung eines "freilebenden" Rindes, mittels Kugelschuß in seiner natürlichen Umgebung aus vielen Gründen sinnvoll.
Den Akt der Tötung beschreibt der Besitzer der sog. Uria-Herde http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ernst-hermann-maier-br-der-rinderfluesterer--21754532.html
Zitat:
"Deswegen stirbt Annika heute dort, wo sie lebte. Maier tritt vorsichtig durch die Herde, erkennt sie nach kurzem Suchen. Ein kleiner brauner Fleck am Hals verrät sie. Nun hat er sie vor sich, einen Meter entfernt, liegend und schlafend. So ist es Maier am liebsten. "Dann ahnt sie nichts von ihrem Ende...Und drückt ab. Annika sinkt zur Seite."
in eindrucksvoller Art und Weise.
Welche parlamentarischen Möglichkeiten sehen Sie das Verbot des Kugelschusses für Weiderinder unverzüglich aufzuheben?
Völlig paradox erscheint dieses Verbot unter einem anderen Gesichtspunkt. Nämlich der BSE-Prionenfreiheit von Rinderschlachtbetrieben nach einem oder mehreren positiven BSE-Fällen.
Gerade deshalb ist es ein Unding, artgerecht gehaltene und geschlachtete Rinder in einem möglichweise kontaminierten Schlachtbetrieb mit BSE-Prionen zu infizieren.
Wer garantiert mir schriftlich bzw. dem Verbraucher öffentlich, dass Schlachthöfe in denen positive BSE-Fälle aufgetreten sind, die rückstandsfreie BSE-Prionenfreiheit?
Werden Sie ähnlich wie die Bayern-SPD http://www.abgeordnetenwatch.de/markus_rinderspacher-512-19208--f238738.html#q238738
Zitat:
"Wir haben die von Ihnen skizzierten Fragen aufgegriffen."
eine Klärung der offenen Fragen durch die Bayr. Staatsregierung fordern?
MfG
R. Zwanziger
Sehr geehrter Herr Zwanziger,
Sie haben mich mit Ihrer Frage dankenswerterweise mit einem Thema bedacht, das mir bereits letzten Sommer über das Portal abgeordnetenwatch.de zugetragen wurde. Für mich war es damals wichtig, die Zusage zu geben, mich der Sache anzunehmen, wenn ich in den Landtag kommen würde. Allerdings habe ich damals die Fragestellerin gebeten, mich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal daran zu erinnern. Das ist zwar nicht geschehen, aber das haben Sie ja nun mit Ihrer Anfrage nachgeholt.
Ich habe das Thema in den letzten Tagen mit einem unserer Fachreferenten der Fraktion erörtert. Er wird in den nächsten Tagen noch einmal abklopfen, weshalb der Weideschuss, bzw. die Tötung von Tieren, die ganzjährig auf der Weide gehalten werden, noch immer nicht möglich ist. Ich habe mir zu diesem Themenkomplex auch die Fragen und Antworten der Bundesagrarministerin Ilse Aigner durchgelesen. Ilse Aigner schiebt das Problem ausschließlich auf die europäische Ebene, gibt aber auch zu, dass das Fangen von solchen Weidetieren sehr schwierig, bzw. oftmals auch kaum möglich ist, ohne Verletzungen an Tier oder Mensch in Kauf nehmen zu müssen. Aigner kündigte eine baldige Änderung der Verordnung an. In früheren Anfragen kam aber sehr deutlich zum Ausdruck, dass diese Verordnung offensichtlich gerade in Bayern strenger gehandhabt wird, als in anderen Teilen Deutschlands. Diese Differenz bezüglich unterschiedlicher Herangehensweisen möchten wir in den nächsten Tagen auf den Grund gehen und werden deshalb entsprechende parlamentarishe Mittel ergreifen - seien es schriftliche Anfragen oder direkte Antragsstellungen. Wir werden recherchieren, inwiefern bayerische Regelungen dafür verantwortlich sind, dass der Weideschuss gerade in Bayern nicht machbar ist.
Ansonsten kann ich die Aussagen meiner Antwort vom 21.08.2008 auf abgeordnetenwatch.de wiederholen, sie haben mir diese Antwort ja freundlicherweise gleich mit gesendet. Ich kann Ihnen hiermit versichern, das Thema ganz offiziell paralamentarisch aufzugreifen. Was der richtige Weg (Anfrage oder Antrag) ist, kann ich Ihnen jetzt noch nicht mitteilen. Sie können sich aber gerne direkt per Mail an mich wenden. Ich werde Sie dann gerne über den Sachstand auf dem Laufenden halten.
Mit freundlichen Grüßen,
Sepp Daxenberger