Frage an Sebastian Körber von Andreas H. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Nöth,
der öffentliche Nahverkehr, insbesondere im ländlichen Raum, ist unterversorgt!
Schüler an weiterführenden Schulen, beispielsweise in Ebermannstadt, haben nach der achten Schulstunde keine Möglichkeit zeitnah nach Hause zu kommen.
Dieses Problem betrifft sicherlich nicht nur den Landkreis Forchheim, sondern ganz Bayern.
Ganztagsschule, G 8 Stundentafel, Leistungskurse und evt. belegte Zusatzangebote (Schulspiel, Musik, Tudorenhilfe) sind nur unter Mithilfe der Eltern und den damit verbunden Kosten zu schultern.
Viele Kinder und Jugendlichen müssen derzeit ihre Wartezeit auf ein öffentliches Beförder-ungsmittel im wahrsten Sinne des Wortes „vergammeln“. Ganz abgesehen davon, dass auch noch Hausaufgaben zu erledigen sind.
Freizeitaktivitäten (Sport und/oder einfach nur spielen) sind an solchen Tagen vollkommen ausgeschlossen.
Die Anforderungen an unsere Kinder werden immer höher (Pisa), aber das Umfeld wird nicht mit berücksichtigt.
Wie können diese Probleme Ihrer Meinung nach gelöst werden?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Held
Bildungspolitik ist bedauerlicherweise in den letzten Jahren in Bayern stark vernachlässigt worden. In aktuellen Studien sinken wir immer weiter Richtung Schlusslicht.
Passend zu den bevorstehenden Landtagswahlen werden nun, und hier steht auch Herr Nöth in der Verantwortung als stellvertretender Sprecher für den entsprechenden Ausschuss in seiner Partei, wenn wunderts, neue Lehrer und alles mögliche versprochen.
Da drängt sich mir die Frage auf, wo denn die guten Ideen, oder sagen wir besser leeren Versprechungen oder Wünsche waren, als das G 8 als Schnellschuss eingeführt worden ist, um auf ihre Frage zu sprechen zu kommen.
Die FDP fordert hier zum einen klar eine "Entrümpelung" und Überarbeitung der Lehrpläne und der Stofffülle. Zum anderen muss das achtjährige Gymnasium als gebundene Ganztagsschule mit pädagogischem Konzept und der Sicherstellung von Intensivierungsstunden überarbeitet werden, eben damit noch Freizeit bleibt und individueller auf den Schüler eingegangen werden kann. Wenn die Schule verlassen wird - also die Ganztagsschule - müssen Hausaufgaben abgeschlossen sein. Definitiv. Sport, Hobbys etc. sind extrem wichtig und auch als Ausgleich in den Lehrplan bereits zu integrieren.
Wer möchte schon sechs Stunden am Stück Mathe, Erdkunde, Deutsch etc. aufnehmen müssen? Ich fand das auch nie so wirklich glücklich als Schüler
...
Hier ist noch eine große Baustelle ...
So viel zu den bedauerlicherweise überforderten Schülern von heute.
Was die Mobilität betrifft, so muss ich anmerken, dass dies ein kommunales
Problem ist.
Ein Lösungsvorschlag von mir wären hierzu etwa kleinere umweltfreundliche Schulbusse, die auf die Schultagsabschlusszeiten reagieren können, einzusetzen. Ggf. in Ergänzung mit der Organisation von Fahrgemeinschaften, um auch flächendeckend agieren zu können.
Gerne gebe ich dies auch an unseren Kreisrat Sebastian Wiegärtner weiter.
Sebastian M. Körber verbleibt mit vielen Grüßen.